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Festhallenturnier Frankfurt: Verboomen krönt 2025 mit Top 12-Sieg

21.12.2025 Europameister Justin Verboomen auf Zonik Plus krönt seine außergewöhnliche Saison 2026 mit einem Sieg im Top 12 Dressage Final präsentiert vom Circle of Excellence beim Internationalen Festhallen Reitturnier Frankfurt. 

0,11 Prozentpunkte entschieden über Platz eins und zwei, zwei der fünf internationalen Richter sahen Verboomen vorne, drei gaben der Dänin Cathrine Laudrup-Dufour den knappen Vorzug, am Ende siegte der Belgier mit einer persönlichen Bestleistung von 91,195 Prozent. Nie zuvor hatte das Paar die 90-Prozentmarke geknackt. „Ich bin sprachlos“, gestand Justin Verboomen „Das ganze Jahr war unglaublich und wunderbar und das Finale hier heute war die Krönung.“

Mit 91,085 Prozent sicherte sich die Vize-Europameisterin aus Dänemark, Cathrine Laudrup-Dufour, Platz zwei. Mit ihrer 16-jährigen Mount St. John Freestyle hat sie zum vierten Mal über 90 Prozent gepunktet, hatte ihre bisherige Bestleistung mit 91,140 Prozent im vergangenen Februar in Göteborg aufgestellt, erklärte aber in Frankfurt: „Um ehrlich zu sein: Für mich war es das erste Mal mit Freestyle, dass ich am Ende Tränen in den Augen hatte. Wir waren in jeder Bewegung, in jedem Schritt zu 100 % miteinander verbunden. Genau das ist es, wofür ich jeden Tag trainiere. Ich habe schon höhere Noten bekommen als heute – aber vom Gefühl her war es überwältigend.“

Wie bei der Europameisterschaft setzten sich Isabell Werth und Wendy de Fontaine auch im Top 12 Dressage Final auf den Bronzerang. 87,165 Prozent war das Ergebnis der beiden. „Wir haben wirklich herausragende Pferde im Top 12 Finale gesehen, mit enormem Potenzial. Jeder hat gesehen, dass Wendy und ich heute ein paar Fehler eingebaut haben, es war trotzdem ein außergewöhnliches Finale.“




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Die Premiere des Top 12 Dressage Final

Turnierchef Matthias Alexander Rath sprach von der besten Dressurprüfung, die Frankfurt je erlebt hat – und alle stimmten zu. „Besser als heute geht’s kaum. Natürlich kann man immer noch etwas verbessern, aber mit dem Nürnberger Burg-Pokal, dem Louisdor Preis Finale und dem Top 12 Dressage Final haben wir einen großartigen Grundstein gelegt. Jetzt müssen wir daran arbeiten, dass wir dieses Niveau in den kommenden Jahren halten können.“

Isabell Werth sprach für die Gesamtheit der Reiter: „Wir sind wirklich glücklich und dankbar für all die Unterstützer und Sponsoren, die dazu beigetragen haben, dass dieses Top 12-Finale überhaupt stattfinden konnte. Die Vorbereitungszeit war sehr kurz, und deshalb ein großes Dankeschön an dich, Matthias, und dein gesamtes Team. Wir hatten das Gefühl, dass dies der richtige Ort, die richtige Atmosphäre und der richtige Zeitpunkt ist, um etwas Besonderes zu schaffen – und ich glaube, wir haben heute wirklich großartigen Sport gesehen. Die Stimmung war fantastisch.
 
Zum ersten Mal wurde in Frankfurt, im Rahmen der Top 12 Dressage-Kür, der Anrecht-Investment Harmonie & Fairness Preis vergeben, der durch Zuschauer-Voting ermittelt wird. Siegerin dieses Preises wurde Isabell Werth: „Ich bin sehr glücklich und stolz auf diesen Preis. Ich finde, das ist auch ein Zeichen von Respekt und bedanke mich ganz herzlich dafür.“

Justin Verboomen u. Zonik Plus – Festhalle Frankfurt (Foto: sportfotos-lafrentz.de)


 Werths „wunderwunderbarer“ Louisdor-Sieger

„Dieses Pferd ist wirklich außergewöhnlich“, schien die achtmalige Olympiasiegerin Isabell Werth fast verblüfft nach ihrem Ritt im 19. Finale des Louisdor-Preises. „Er ist ein wunderwunderbares Pferd!“ Der ‚Wunderwunderbare‘ ist der neunjährige Viva Gold OLD, ein Sohn von Vivaldi und Enkel von Weihegold OLD. Oma Weihegold hatte es vorgemacht und 2014 das Finale des Louisdor-Preises in Frankfurt gewonnen. Mit 75,620 Prozent trat der Enkel 2025 in ihre Fußstapfen. Auf den zweiten Platz ritt Thomas Wagner den Escolar-Sohn Escolar’s Emil mit 72,38 Prozent. Über Rang drei freute sich Benjamin Werndl mit seinem bunten Hannoveraner Fuchs Quick Decision. 

Schon im Vorfeld hatte Werth erklärt: „Das Pferd macht nichts falsch!“ Und auch im Nachhinein unterstrich sie schmunzelnd: „Wenn ich nicht so ungeschickt in die Einerwechsel geritten wäre, wäre da auch kein Fehler passiert. Im Moment gibt es vielleicht kein anderes Pferd, das eine solche Hankenbeugung mit sich bringt. Dieses Pferd ist wirklich ein Geschenk!“

Auch Fachkommentator Dr. Dietrich Plewa war begeistert: „Wir haben gerade einen Musterschüler gesehen. Das ganz Tolle an dem Pferd ist, dass er mit einer unheimlichen Power, wahnsinniger Taktsicherheit und totaler Balance Piaffen zeigt, die wirklich schulmäßig sind – mit gesenkter Kruppe und ganz gleichmäßigem, energischem Abfußen.“ 
 
Der Louisdor-Preis 2026:
2026 geht der Nachwuchspferde-Grand Prix in seine 20. Saison und das sind die Qualifikations-Orte:
• 22. bis 26. April Hagen, Horses & Dreams
• 13. bis 17. Mai Hamburg, Al Shira’aa Deutsches Spring- und Dressur-Derby
• 30. Juli bis 02. August Donzdorf, Birkhof Dressurfestival
• 04. bis 06. September Pinneberg, Anakenenhof
• 09. bis 11. Oktober Guxhagen-Dörnhagen
• 16. bis 20.12. Frankfurt – Finale – Festhallen Reitturnier
 
Der Louisdor-Preis ist in der Ausbildung von Spitzen-Dressurpferden die logische Anknüpfung an den NÜRNBERGER Burg-Pokal. Auch die Qualifikationen 2026 für den Burg-Pokal wurden bereits verkündet, wobei die fünfte Etappe in Görlitz nicht im August, sondern schon von 16. bis 19. Juli 2026 stattfindet.
 

Otto-Lörke-Preis 2025 an Diallo BB und Viva Gold OLD

Für besonders herausragende Leistungen in Grand Prix-Prüfungen in Deutschland verleiht das Deutsche Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) den Otto-Lörke-Preis – dieses Mal erstmals im Rahmen des Festhallen Reitturniers Frankfurt überreicht. 

… für den eifrigen Clown Diallo BB 
Diallo BB wird von Jessica von Bredow-Werndl geritten. „Ich bin ganz verliebt in ihn. Er ist im Stall ein Clown und beim Reiten gibt er mir jeden Tag das Gefühl, Freude daran zu haben, Neues zu lernen. Besitzer von Diallo BB sind Annette Göbelsmann-Schweitzer und Beatrice Bürchler-Keller. Zuvor wurde der Hannoveraner aus der Zucht von Margret und Hermann Hasseler von Jasmin Schaudt, Roxana Noack und Uta Gräf ausgebildet. 

… für die besondere Erscheinung Viva Gold OLD 
Der Hengst Viva Gold OLD wird seit Mai dieses Jahres von Isabell Werth trainiert, in Frankfurt gewann das Paar das Finale des Louisdor-Preises mit 75,620 Prozent. „Er ist eine ganz besondere Erscheinung mit einer wunderbaren Aura“, schwärmt Isabell Werth: „Er hat alles, was ein Championatspferd braucht.“ Besitzer des Hengstes sind Antje Gehring vom Gestüt Westfalenhof Gehring GbR sowie Madeleine Winter-Schulze. Als Ausbilder begleitet Götz Brinkmann die weitere Entwicklung des Pferdes aus der Zucht von Christine Arns-Krogmann. 

Der Otto-Lörke-Preis wurde von Liselott Schindling-Rheinberger initiiert. In diesem Jahr wurde der Otto-Lörke-Preis zum 39. Mal vergeben. Zu den bisherigen Preisträgern zählen unter anderem Satchmo, Gigolo, Rembrandt, Showtime FRH und Bella Rose. Als Reiterin hält Isabell Werth den Rekord, sie hat den Preis bereits 15-mal erhalten. 
 

Erstes Resümee des Turnierchefs

„Wir werden in Richtung 57.000 Zuschauer kommen“, resümierte Turnierchef Matthias Rath. „Einen endgültigen Schlussstrich können wir natürlich erst heute Abend ziehen. Es war das erste Mal, dass das Top 12 Dressage Final hier stattgefunden hat. Der Sonntag war immer schon gut besucht, aber niemals ausverkauft. Heute Vormittag hingegen war die Halle komplett voll. Auch der Mittwoch war deutlich stärker besucht als in den vergangenen Jahren.“

Der Mittwochabend werde mit dem großen Festhallen-Showabend auf jeden Fall beibehalten werden. „Ich finde, das ist ein wunderbarer Auftakt für ein solches Turnier, und genau das soll er auch künftig sein“, betonte Rath. Premiere hatte neben dem Top 12 Dressage Final auch das Indoor Derby am Freitagabend. „Schon die Premiere hat gezeigt, wie gut dieses Format beim Publikum ankommt“, freute sich Rath. „Wir werden den Abend in den kommenden Jahren zu einer vollständigen Vielseitigkeitsprüfung ausbauen. Ingrid (Klimke) hat die Prüfung und natürlich ihren Sieg sehr genossen und ist sehr motiviert, die Prüfung mit uns weiterzuentwickeln.“

Quelle: Pressemitteilung Schafhof Connects / performance & passion

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