Training / Ausbildung – Grundlagen
Zur Skala der Ausbildung gehört auch das Geraderichten. Warum ist es wichtig ein Pferd geradezurichten?
Die Belastung wird gleichmäßig verteilt
Geht das Pferd auf gerader Linie mit Vorderhand und Hinterhand auf der gleichen Spur, dann ist es geradegerichtet. Auch auf gebogener Linie spricht man vom Geraderichten, wenn es mit der Längsachse der Linie des Hufschlags angepasst ist. Hier wird von „hufschlagdeckend“ gesprochen.
Um das Pferd geradegerichtet zu bekommen, muss die Belastung auf beide Körperhälften gleichmäßig verteilt werden. Durch regelmäßige Gymnastizierung beider Seiten ist dies möglich.
Es ist bei den meisten Pferde so, dass sie eine normale angeborene Schiefe haben. Dazu kommt noch, dass die Vorderhand schmaler ist als die Hinterhand.
Meistens ist es so, dass der rechte Hinterfuß rechts neben die Spur des rechten Vorderhufes tritt. Dadurch muss diese Seite in der Hinterhand auch mehr Schubkraft entwickeln. Die linke Hinterhand wird dafür mehr in der Fähigkeit der Gelenk-Beugung gefordert, was zu einem früheren Verschleiß der linke Vorderhand führen kann.
Es wird davon ausgegangen, dass der linke Hinterfuß einer stärkeren Beugung mehr nachkommen kann, wenn eine vermehrte Belastung verlangt wird. Der rechte Hinterfuß versucht dies, durch Ausweichen neben der Spur des Voderfußes, auszugleichen.
Wozu dient die Geraderichtung?
- Gleichmäßige Verteilung der Belastung
- Einseitigen, vorzeitigen Verschleiß vorbeugen
- Pferd an sichere Hilfen bekommen
- Durchlässigkeit
- Mehr Schubkraft entwickeln
- Versammlung ermöglichen
- Gleichmäßig herantreten an beide Zügel
Merke: Ein Pferd kann nur dann auf beiden Seiten durchlässig sein, wenn es richtig geradegerichtet ist. Die Schubkraft wird bei einem geradegerichteten Pferd gezielt in Richtung Schwerpunkt gebracht. Ebenso können auch die Hilfen des Reiters nur dann bis zur Hinterhand durchkommen und beidseitig wirken. Deshalb ist das Geraderichten so wichtig.
Diese Gymnastizierung muss immer regelmäßig wiederholt werden, damit die Geraderichtung nicht verloren geht.
Kommentare
Anton S. sagte am 28.10.2013 um 11.51 Uhr:
leider hat – meines wissens – bisher niemand“wissenschaftlich“ untersucht, wie das verhältnis der links – zu rechts “schiefen“
Pferden ist. Nach meiner erfahrung weichen die pferde überwiegend mit dem rechten hinterbein der belasstung aus. Man sollte weniger von biegung reden, dass riecht nach zwang und erzeugt widerstand beim pferd. Entlastung des linken hinterbeins erzeugen sei das ziel. Die vorhand auf die hinterhand einrichten. Das alles gilt für das pferd,das mit dem rechten hinterbein ausweicht. „Macht mir den rechten zügel stark!“ empfiehlt major gerhardt. “ wenn ihr’s nicht erfühlt, ihr werdet’s nicht erjagen!“(v.?) Die inneren hilfen geben die stellung-die äußeren halten sie bei bezw.verstärken sie! (Müseler) „reiten wird erst dann zu freude,wenn man durch eine lange schule der geduld und ernergie gegangen ist.(Binding) ohne geraderichtung (Nicht biegung) keine optimale kommunikation: Reiter-Pferd.
AS