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Geglückte Olympia-Generalprobe für Isabel Freese

23.06.2024 Die internationale Vier-Sterne-Kür bildete den hochkarätigen Abschluss des Schafhofs Dressurfestival 2024. In dieser Kür, dem Preis der Avalon Premium Cars Kronberg, hat die Norwegerin Isabel Freese zum zweiten Mal in ihrer Karriere die 80 Prozent geknackt. Das bedeutete den Sieg und eine herrliche Olympia-Generalprobe.

„Ich bin super erleichtert, gerade weil es das letzte Turnier vor Paris war“, strahlte die 45-Jährige. „Total Hope ist im Lauf der Kür immer besser geworden und die Musik hat super gepasst – ich bin sehr sehr happy.“ Isabel Freese hat ihren Startplatz für die Olympischen Spiele schon sicher. Es wird ihre Olympia-Premiere und der Schafhof war dafür die perfekte Vorbereitung. „Ich war schon etwas angespannt, weil ich wusste: Mein nächster Start danach ist Olympia! Das ist irgendwie verrückt. Da möchte man natürlich mit einem guten Gefühl nach Hause fahren und das kann ich jetzt ganz beruhigt machen.“




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Das genaue Ergebnis für die Olympiareiterin und den zwölfjährigen Totilas-Sohn lag bei 80,950 Prozent. Zwei der fünf internationalen Richter sahen allerdings das US-amerikanische Paar Anna Marek und Fayval vorne, am Ende landeten diese Beiden auf Platz zwei mit 78,995 Prozent. Das beste deutsche Ergebnis lieferte die 24-jährige Felicitas Hendricks. Die U25-Europameisterin und ihr 13-jähriger Drombusch punkteten auf 77,075 Prozent und wurden damit Dritte.

Helen Langehanenberg und die elfjährige Schöne Scarlett haben überhaupt erst die zweite Kür ihres Lebens bestritten und wurden mit 76,505 Prozent Vierte. „Ich bin super zufrieden“, schmunzelte Langehanenberg. „‘Scarletti’ (Stallname Schöne Scarlett) hat das schon richtig gut gemacht.“

Isabel Freese u. Total Hope OLD (Foto: Sportfotos-Lafrentz)

Paare für die Zukunft
„Es war spannend!“, sprudelt es aus dem sehr zufriedenen Turnierveranstalter, Matthias Alexander Rath. „Wir haben super Grand Prix-Sport gesehen, richtig gut. Nehmen wir zum Beispiel den US-Amerikaner Marcus Orlob, der sich hier mit zwei tollen Runden vielleicht sogar ins olympische Team geritten hat.“ Wie Orlob sei auch Carina Harnisch, die den Louisdor-Preis gewonnen hat, eine kleine Überraschung gewesen. „Ich bin mir sicher, dass wir damit Paare für die Zukunft gesehen haben. Zudem hatten wir viel mehr Zuschauer als im vergangenen Jahr, obwohl das Wetter etwas unberechenbar war, und das Kinderland war auch supergut besucht. Es macht einfach Spaß zu sehen, wie sich das Turnier – klein, aber fein – etabliert.“

Finaltickets für DSP Sheldon Cooper und Zoom
Beim Schafhofs Dressurfestival ging es um zwei der hochbegehrten Tickets für das Finale des Louisdor-Preises in der Frankfurter Festhalle. Diese beiden Finaltickets gingen an die beiden Erstplatzierten: an den neunjährigen Sezuan-Sohn DSP Sheldon Cooper und den zehnjährigen Zack-Sohn Zoom. Sheldon Cooper und Carina Harnisch verteidigten ihre Spitzenposition vom Vortag und gewannen die Louisdor-Etappe mit 73,531 Prozent. Auf Platz zwei folgten Helen Langehanenberg und der Deckhengst des Nordrhein-Westfälisches Landgestüts, Zoom, mit 72,744 Prozent.

„Das Pferd hat eine unheimlich gute Einstellung“, lobte Dressurexperte Dr. Dietrich Plewa in seinem Kommentar den Sieger. „Er hat auf der einen Seite den gewünschten Vorwärtsdrang, die Gehlust, die er in den Verstärkungen voll auslebt, auf der anderen Seite ist das Pferd losgelassen gepaart mit der notwendigen Körperspannung.“ Die Passage sei schon sehr ausgereift, akzentuiert im Ablauf und die Lastaufnahme falle ihm nicht schwer – weder in der Passage noch in der Piaffe. Und die Trabverstärkungen seien mustergültig. „Ich bin so stolz und glücklich“, erklärte die Siegerin und es blitzte die Freude in ihren Augen. Dreijährig hat Carina Harnisch den imposanten Fuchs entdeckt, selbst ausgebildet und sich über den Titel des Vize-Bundeschampions und das Finale des Nürnberger Burg-Pokals bis zum Louisdor-Preis Schritt für Schritt entwickelt.

„Insgesamt die Galopparbeit ist vom Allerfeinsten“, betonte Plewa beim Zweitplatzierten. „Das Pferdgaloppiert unheimlich schön bergauf und hat eine ganz klare Schwebephase. Der starke Galopp könnte kaum besser sein.“ Zudem nehme Zoom vorzüglich Last auf und zeige hervorragend ausbalancierte Pirouetten. „Ich liebe dieses Pferd“, gab Helen Langehanenberg eine öffentliche Liebeserklärung preis. „Ich bin zutiefst überzeugt von ihm und echt stolz auf ihn.“ Er sei auf diesem Niveau noch recht unerfahren, nicht zuletzt weil er ein viel gefragter Deckhengst sei. „Ich gucke sehr zuversichtlich in die Zukunft.“

Der Schafhof war die zweite Etappe des Louisdor-Preises 2024 und Plewa resümierte: „Alle Pferde, die wir hier gesehen haben, sind wirklich Grand Prix-Pferde. Das haben wir nicht bei jeder Etappe so. Insofern hatte diese Prüfung schon ein sehr hohes Niveau, was den Durchschnitt und die Grundanlage für den Grand Prix-Sport angeht.“
 

Randgeschichte

Der finnische Championatsreiter Henri Ruoste hat den Stein ins Rollen gebracht. Spontan entschied er nach dem Grand Prix beim Schafhofs Dressurfestival, in dem er mit Tiffanys Diamond Platz drei belegt hatte: „Ich möchte mein Preisgeld der Linsenhoff-Stiftung spenden.“ Diese Stiftung wurde 2014 von Hausherrin Ann Kathrin Linsenhoff ins Leben gerufen. Der gleichberechtigte Zugang zu Bildung und eine bestmögliche individuelle Förderung ist die zentrale Leitidee der Linsenhoff-Stiftung. Das personenstark angereiste amerikanische Team und einige weitere Reiter fanden die Idee von Ruoste so gut, dass sie gemeinsam entschieden: ‚Das machen wir auch!‘ Eine wunderbare Geste am Rande dieses internationalen Sportevents.

Quelle: Pressemitteilung Schafhof Connects / performance & passion

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