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Gewichtshilfen

Training / Ausbildung – Grundlagen – Hilfengebung

Die Gewichtshilfen sind treibenden Hilfen und unterstützen die Zügel- und Schenkelhilfen. Alle drei Hilfen werden in Zusammenhang miteinander angewendet.

Nutzen der Gewichtshilfen

Der Reiter kann mit den Gewichtshilfen auf verschiedene Art einwirken: einseitig belastend, beidseitig belastend und entlastend.

Es ist wichtig, dass der Reiter ruhig und geschmeidig sitzt. So kann das Pferd besser auf die Hilfen reagieren.

Außerdem ist ein gutes Gleichgewicht des Reiters notwendig, damit er mit der Bewegung des Pferdes mitgehen kann und somit auch den Schwerpunkt, von sich und dem Pferd, übereinstimmend hält. Durch die Bewegungen des Pferdes verlagert sich der Schwerpunkt immer wieder.

Der Reiter ist für das Pferd nur angenehm zu tragen, wenn er die Bewegung und Haltung des Pferdes nicht stört, aber richtig mitschwingt.

Beidseitig belastende Gewichtshilfen

Um das Pferd auf beiden Hinterbeinen mehr zu aktivieren, z. B. bei halben und ganzen Paraden, werden die beidseitig belastenden Gewichtshilfen eingesetzt.

Ein vermehrtes unter den Schwerpunkt treten wird durch die gleichmäßigen Gewichtshilfen, in Verbindung mit den Schenkelhilfen, erreicht.

Gewichtshilfen
Gewichtshilfen

Der Oberkörper muss aufrecht gehalten werden, mit leicht angespanntem Kreuz, damit er in der Bewegung mitschwingen kann. Für die beidseitig belastenden Gewichtshilfen wird das Kreuz mehr angespannt, d. h. die Bauchmuskulatur und untere Rückenmuskulatur. Somit können z. B. die Tritte mehr unter den Schwerpunkt gebracht werden.

Das vermehrte Kreuzanspannen darf aber kein Dauerzustand werden. Damit ist das Pferd eher blockiert und stumpft ab. Durch dauerhafte Anspannung würde der Reiter nicht mehr mit dem ganzen Pferd mitschwingen, und somit einen steifen Sitz entwickeln.

Richtig geritten ist die Hilfe kaum sichtbar.

Wird die Gewichtshilfe nicht richtig eingesetzt, werden Paraden, z. B. für Lektionen, zu viel über die Zügelhilfen geritten. Dann tritt das Pferd nicht vermehrt unter und nimmt nicht mehr Last auf.

Einseitig belastende Gewichtshilfe

Diese werden eingesetzt, wenn das Pferd gebogen oder gestellt wird. Für gut ausgebildete Pferde ist sie sehr wichtig.

Der Reiter verlagert sein Gewicht auf den inneren Gesäßknochen. Dabei wird die Hüfte etwas tiefer, so wie auch das Knie. Dies deutet dem Pferd das Abwenden, damit das Gleichgewicht mit dem Reiter erhalten bleibt bzw. wieder hergestellt wird.

Wird der äußere Schenkel verwahrend zurück genommen, bewirkt dies auch eine stärkere Belastung des inneren Gesäßknochens.

Das innere Knie wird durchgedrückt, wenn der Reiter den inneren Bügel zu weit durchtritt. Damit gibt er eine falsche Gewichtshilfe; auf der falschen Seite.

Entlastende Gewichtshilfe

Zur Entlastung der Hinterhand wird die entlastende Gewichtshilfe eingesetzt. Dies geschieht vor allem bei jungen Pferden, in der Lösungsphase und wenn Rückwärtsrichten gelernt wird.

Das Gewicht des Reiters verlagert sich auf die Oberschenkel und in die Steigbügel. Der Oberkörper ist leicht vor der Senkrechten, das Gesäß aber bleibt im Sattel.

Auch hier ist wichtig, dass der Reiter im Gleichgewicht sitzt.

In Wendungen und auf gebogenen Linien darf die innere Schulter und Hüfte nicht nach hinten hängen, oder nach vorne vorgeschoben werden.

Fehler bei Gewichtshilfen

  • Oberkörper zurücklehnen
  • Hochziehen der Oberschenkel und Knie
  • Unterschenkel rutscht vor
  • Verkrampftes Anspannen der Gesäßmuskulatur