27.06.2023 Das Partnerland des CHIO Aachen 2023, Großbritannien, glänzt hier in der Soers nicht nur mit dem typisch britischen Charme, sondern schickt auch seine erfolgreichste Dressurreiterin aller Zeiten ins Deutsche Bank Stadion. Erstmals seit 2019 ist die dreifache Olympiasiegerin Charlotte Dujardin in dieser Woche wieder in der Soers am Start. Wir haben mit der 37-Jährigen über ihre Ziele gesprochen und erfahren, wie ihre kleine Tochter Isabella Rose ihr Leben verändert hat.
Charlotte, Sie sind zum ersten Mal seit 2019 wieder in Aachen. Wie groß ist Ihre Vorfreude auf die kommenden Tage?
Die Vorfreude ist riesig. Es immer eine große Ehre und ein Privileg, hier in Aachen dabei zu sein. Die Bedingungen sind unfassbar gut, die Atmosphäre ist wirklich spektakulär und die Zuschauer, die hierherkommen, um uns Sportler zu unterstützen, sind einfach unglaublich. Ich freue mich sehr, wieder hier zu sein.
Großbritannien ist in diesem Jahr das Partnerland des CHIO Aachen. Wie besonders ist es, auf dem Gelände in der Aachener Soers so viel britisches Flair zu erleben?
Das ist fantastisch. Aachen im britischen Look zu erleben, ist einfach großartig. Die Household Cavalry ist da und wir alle freuen uns sehr, dass auch Prinzessin Anne dabei sein wird. All‘ das hier in Aachen zu haben, ist etwas ganz Besonderes und macht es natürlich für mich noch ein bisschen schöner, nach vier Jahren wieder hierher zurückzukehren.
Sie haben Ihr WM-Pferd Imhotep mitgebracht. Was ist er für ein Typ?
Imhotep ist noch ein sehr junges Pferd. Auch wenn er im vergangenen Jahr bereits an den Weltmeisterschaften teilgenommen hat, darf man nicht vergessen, dass er jetzt erst 10 Jahre alt ist. Er ist mein Pferd für die Zukunft. Ich setze große Hoffnungen in ihn. Er macht aktuell so große Fortschritte und gewinnt immer mehr an Kraft und Ausdruck. Vor Kurzem haben wir das erste Mal die 80-Prozent-Marke geknackt, das zeigt, wie großartig er sich entwickelt.
Welche Ziele haben Sie sich für die kommenden Tage gesetzt?
Ich hoffe, dass wir hier an die Leistungen der vergangenen Wochen anknüpfen können. Aber ich halte nichts davon, sich selbst unter Druck zu setzen. Ich möchte die Zeit hier einfach genießen. Es ist so wichtig, Spaß an dem zu haben, was man tut. Und ich liebe, was ich tue, das macht mich sehr glücklich.
Wie es sich anfühlt, in Aachen zu gewinnen, haben Sie schon einmal erlebt, 2014 mit Valegro, als Siegerin im Deutsche Bank Preis. Wie groß ist der Ansporn, es noch einmal auf die legendäre Siegertafel zu schaffen?
Als Sportlerin möchte man immer bestmöglich abschneiden. Und hier in Aachen träumt man ganz besonders davon, möglichst weit vorne zu landen. Es ist so ein großartiges Turnier. Die besten Pferdesportler kommen hierher, aus Europa und aus der ganzen Welt. Für uns Reiter ist es neben dem Championat immer das Highlight des Jahres. Da möchte jeder ganz vorne stehen. Ich auch.
Im März haben Sie Ihre Tochter Isabella Rose zur Welt gebracht. Wie sehr hat sich ihr Leben seitdem verändert?
Einfach alles hat sich verändert. Jetzt, wo ich Mutter bin, haben sich meine Prioritäten komplett verschoben. Meine Tochter ist das größte Glück, das mir je widerfahren ist. Ich liebe es so sehr, Zeit mit ihr zu verbringen. Und ich fühle mich angekommen und so gesegnet, jetzt meine eigene kleine Familie zu haben.
Ihre Tochter und auch Ihr Partner Dean Golding sind hier in Aachen auch dabei …
Ja, natürlich. Es ist so besonders für mich, sie hier um mich zu haben. Früher bin ich zu einem Turnier gefahren und ich habe mich von nichts ablenken lassen. Da war ich komplett fokussiert. Jetzt möchte ich beides unter einen Hut bringen. Ich möchte die beste Mutter für meine Tochter sein und gleichzeitig auch die Sportlerin, die weiterhin in der Weltspitze mitmischt. Dabei geht es aber nicht mehr nur um mich, sondern um uns als Familie. Ich möchte sie stolz machen.
In diesem Jahr werden Sie noch einmal nach Aachen zurückkehren. Im September geben Sie auf dem CHIO Aachen CAMPUS Ihre erste Masterclass in Deutschland. Das ist etwas ganz Besonderes für uns. Auch für Sie?
Ja, natürlich. Ich habe schon an vielen Orten der Welt eine Masterclass gegeben, aber noch nie in Deutschland. Ich liebe es, zu erklären, was ich tue, wie ich es tue, und ich denke, es ist interessant für die Menschen zu sehen, wie sich junge Pferde bis hin zum Grand Prix-Niveau entwickeln.
Sie haben schon so viele Pferde erfolgreich in den Grand Prix-Sport gebracht. Worauf legen Sie bei der Ausbildung besonderen Wert?
Für mich ist es wichtig, eine Partnerschaft mit dem Pferd aufzubauen. Das ist auch der Grund, warum ich es liebe, junge Pferde auszubilden, denn nur so kann man eine ganz besondere Verbindung zu seinen Sportpartnern aufbauen. Mit der Zeit werden sie zu deinen besten Freunden und lernen, dir grenzenlos zu vertrauen. Für mich ist das mit jedem Pferd aufs Neue eine ganz spannende Reise und auch das, was meine Arbeit so besonders macht.
Quelle: Pressemitteilung CHIO Aachen
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