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Nick Skelton im Rolex Grand Slam Interview

Nick Skelton u. Big Star (Hamburg 2014)

25.05.2023 Rolex Grand Slam hat sich mit Nick Skelton über den Rolex Grand Prix, Big Star und seine Zukunft gesprochen.

Was hat Ihnen der Sieg des allerersten Rolex Grand Slam of Show Jumping Major beim CHIO Aachen 2013 bedeutet?

Den ersten Major des Rolex Grand Slam beim CHIO Aachen 2013 zu gewinnen, war einfach unglaublich. Ich hatte zuvor zwar schon das Glück, diesen Grand Prix dreimal gewonnen zu haben, aber der erste Major-Sieger des Rolex Grand Slam of Show Jumping zu sein, war wirklich etwas ganz Besonderes. Ich war in einer sehr guten Position für das nächste Major, das CSIO Spruce Meadows ‘Masters’, aber leider hat sich Big Star damals verletzt, so dass wir nicht antreten konnten.

Können Sie sich an Ihre Emotionen erinnern und wie Sie sich in diesem Moment gefühlt haben?

Der Sieg in Aachen war wirklich fantastisch, es ist das beste Turnier der Welt. Von der Bedeutung her würde ich es auf eine Stufe mit dem The Masters im Golf und Wimbledon im Tennis stellen. Mit Big Star zu gewinnen war unglaublich, er ist einfach phänomenal gesprungen. Für mich war es auch ein wirklich unvergesslicher Moment, weil seine Besitzer und meine Familie dabei waren, wodurch alles für mich noch eine ganz andere Bedeutung bekomen hat als bei einem normalen Turnier oder einem anderen Grand Prix.

Können Sie uns etwas über Big Star erzählen und was ihn so besonders macht?

Big Star war ein unglaublich tolles Pferd – er hatte einfach alles. Ich würde ihm für alles 11 von 10 Sternen geben. Er war so springgewaltig, vorsichtig und unglaublich intelligent. Er hat sich immer sehr auf das Springen gefreut, er hat es einfach geliebt.

Ich habe Big Star 5-jährig gekauft. Laura [Kraut] hat ihn entdeckt, als sie 2008 bei einem Turnier in Holland war, wo das amerikanische Team im Vorfeld der Olympischen Spiele 2008 in Peking ein Trainingslager abgehalten hat. Sie war einen Tag früher auf dem Turnier, hat ihn springen gesehen und ihr war sofort klar, dass ich ihn haben musste. 

Der Rolex Grand Slam of Show Jumping feiert später im Jahr sein zehnjähriges Bestehen. Wie stark hat er diesen Sport beeinflusst?

Der Rolex Grand Slam hat einen enormen Einfluss auf den Springsport – er ist unglaublich prestigeträchtig. Um den Rolex Grand Slam zu gewinnen, müssen die Reiter drei der vier Majors für sich entscheiden. Allein den Sieg eines einzelnen Majors zu holen ist schon äußerst schwer, und die Kombination dieser Turniere stellt daher wirklich die größte Challenge des Sports dar und ist etwas, das jeder einmal gewinnen möchte. Insgesamt, inklusive der Zeit bevor es den Rolex Grand Slam of Show Jumping gab, habe ich beim CHIO Aachen und beim CSIO Spruce Meadows ‚Masters‘ jeweils viermal gewonnen, bei den The Dutch Masters zweimal und beim CHI Genf einmal – es wäre also schön gewesen, wenn es diese Initiative schon früher gegeben hätte.

Gibt es aus den letzten 10 Jahren einen persönlichen Lieblingsmoment von Ihnen?

Mein Lieblingsmoment aus den letzten 10 Jahren ist, als Scott Brash den Rolex Grand Slam of Show Jumping gewonnen hat. Alle standen hinter ihm und wollten, dass er beim CSIO Spruce Meadows ‘Masters’ sein drittes Major gewinnt – ein Kunststück, das bis zu diesem Zeitpunkt noch keinem gelungen war. Das war ein wirklich großartiger Moment für unseren Sport. Ich hoffe, dass es wieder jemand schafft. Vielleicht schafft es McLain Ward dieses Jahr in Aachen, seine Stute ist bisher super gesprungen und ich bin sicher, dass er sein Bestes geben wird.

Im Laufe Ihrer Karriere haben Sie eine Reihe von Höhen und Tiefen durchlebt. Wie haben Sie dafür gesorgt, immer weiter nach vorne zu schauen?

Ich habe immer versucht, junge Pferde zu kaufen und sie weiterzubringen. Es ist sehr wichtig, immer wieder jüngere Pferde nach oben zu bringen – so kann man fortwährend an der Spitze bleiben, denn wenn man sein bestes Pferd in Rente schickt, ist hoffentlich schon das nächste bereit einzuspringen. Bis auf Dollar Girl habe ich alle meine Pferde als Youngster gekauft, auch Arko III und Big Star. Es ist großartig, ein Pferd so weit zu bringen, dass es an einem Grand Prix oder Major Prix teilnimmt oder sogar gewinnt.

Was machen Sie jetzt, nachdem Sie sich aus dem Sport zurückgezogen haben? Vermissen Sie den Nervenkitzel der Turniere?

Ich vermisse die Turniere nicht mehr. Ich habe so viele Jahre auf der ganzen Welt geritten und 2016 meine Karriere an einem guten Punkt beendet. Zurzeit haben wir zahlreiche Schüler, die bei uns trainieren, aber auch junge Pferde, die wir ausbilden und an Besitzer oder Reiter verkaufen möchten.

Im Winter verbringen wir viel Zeit in Florida, um am Winter Equestrian Festival in Wellington teilzunehmen, was drei Monate harte Arbeit bedeutet. Danach kommen wir normalerweise nach Europa zurück, um die Europa-Tour zu verfolgen. Dieses Jahr sind wir beim CHIO Aachen dabei und wollen dort natürlich gewinnen.

Wie lautet der beste Ratschlag, den Sie jemals erhalten haben?

Ich kann nicht sagen, was der beste Ratschlag ist, den ich erhalten habe, aber was ich meinen Schülern immer rate, ist, geduldig zu bleiben, konsequent zu trainieren und nicht aufzugeben. In diesem Sport muss man wirklich Geduld haben, besonders wenn man junge Pferde ausbildet.

Quelle: Pressemitteilung Rolex Grand Slam

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