05.04.2020 Forscher wollten wissen, wie Pferde auf neue Objekte reagieren, wenn der Mensch einem neuen Gegenstand gegenüber positive oder negative Emotionen zum Ausdruck bringt.
Wie reagieren Pferde auf neue Objekte
Jeder weiß, dass der Umgang mit einem Pferd zu Verletzungen führen kann. Die Forscher vom Max-Planck-Institut für Kognitions- und Neurowissenschaften, Fachbereich Neurologie in Leipzig, der Technischen Universität München, Lehrstuhl für Tierphysiologie & Immunologie, in Freising sowie das Leibniz Institut für Nutztierbiologie, Institut für Verhaltensphysiologie in Dummerstorf wollten herausfinden, wie die emotionalen Äußerungen des Menschen (fröhlich / ängstlich) das Verhalten der Pferde bei neuen oder eventuell bedrohlichen Situationen beeinflussen und somit zum Risiko einer Verletzung beitragen. Außerdem stellten sie sich die Frage, welche Rolle dabei verschiedene Pferderassen spielen? Nutzen Pferde menschliche, emotionale Informationen, um Ihr Verhalten an ein neues Objekt anzupassen?
Wie beeinflusst eine fröhliche oder negative Mimik?
Die Forscher Anne Schrimpf und Kollegen untersuchten, wie Pferde auf einen neuartigen Gegenstand reagieren, wenn der Mensch entweder mit einem fröhlichen oder negativen Gesichtsausdruck dem Pferd den Gegenstand zeigt. Insgesamt wurden 46 Pferde in der Studie beobachtet.
In dem Test stand eine Person in der Mitte einer Halle und richtete seinen Blick und die Stimme mit einem positiven oder negativen emotionalen Ausdruck auf einen neuen Gegenstand.
Analysiert wurden:
- die Dauer der Pferdeposition zum Menschen und zum Objekt in der Halle,
- die Häufigkeit der Blicke der Pferde,
- und die physischen Interaktionen, entweder zum Gegenstand oder dem Menschen in der Halle.
Studienergebnis
Sie fanden heraus, dass die Pferde, mit positiven Emotionen in der Umgebung mehr Nähe zum neuen Gegenstand suchten und längere Zeit zwischen dem Menschen und dem Objekt standen. Dies deutet auf ein geringeres Vermeidungsverhalten hin. Pferde, mit negativen Emotionen in der Umgebung waren dagegen allerdings wachsamer und starrten öfter auf den Gegenstand.
Vollblüter zeigten weniger Interaktion und Blickkontakt mit Menschen als Warmblüter und Ponys.
Das Forscherteam kommt zu dem Schluss, dass die Reaktionen der Pferde auf ungewohnte Situationen durch die emotionalen Hinweise der Menschen beeinflusst wird.
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Quelle: Veröffentlicht in MDPI Animals, DOI: 10.3390/ani10010164
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