28.11.2022 27 schneeweiße Lipizzanerhengste der Spanischen Hofreitschule zu Wien sind wohlbehalten und bester Dinge in den Holstenhallen Neumünster angekommen und haben ihre Boxen im eigenen Stalltrakt bezogen.
Der Empfang für die Könige der Hohen Schule der Reitkunst war ein kleines logistisches Meisterwerk: Die vertrauten Pfleger, Stallmeister Andreas Haipl und Tour-Managerin Daniela Zedinger waren eigens vorausgereist, um die Hengste, die in modernen Transportern komfortabel unterwegs waren, gemeinsam mit Vertretern des Trakehner Verbandes in Neumünster in Empfang zu nehmen. Der obligatorische „Vet-Check“ war zügig erledigt und in den hellen Boxen, alle mit Namensschild und genauem Futterplan versehen, wartete die erste Portion norddeutsches Heu. Neben der Ruhe in den Hengstboxen herrschte auf der Stallgasse Geschäftigkeit: Fast vier Tonnen Equipment wollten ausgeladen und verstaut werden, Zubehör für Hengste und Bereiter für Training und Auftritte, Schubkarren, Tränkeimer, Besen und das eigens mit gebrachte Lipizzaner Müsli. Jeder einzelne der vierbeinigen Stars hat seine spezielle Diät aus Hafer, Müsli oder Pellets, Heu und großen Portionen an Äpfeln und Möhren. Die acht Bereiter, darunter zwei Oberbereiter und erstmals zwei Bereiterinnen, sind am Samstagnachmittag angekommen, bewegten ihre Hengste am Ankunftstag zunächst an der Hand, bevor am Sonntag das erste Training unter dem Sattel stattfand.
Jeder Bereiter und jeder Pfleger hat seine Schützlinge, zu denen ein enges Vertrauensverhältnis besteht. Denn dass, was in den Vorführungen leicht und spielerisch wirkt, die Hohe Schule der Reitkunst, erfordert Athletik, Intelligenz, Kondition und Kraft – und eine jahrelange Ausbildung. Ziel ist es seit Jahrhunderten, die natürlichen Bewegungen wie auch den Stolz und die Ausstrahlung der Pferde durch Gymnastizierung in Perfektion zu kultivieren. Jeder einzelne Hengst, der an den Holstenhallen majestätisch vom Transporter schritt, könnte durch die Jahrtausende Modell gestanden haben, für antike Fresken und Reliefs, für die Maler der Renaissance und des Barock, für die Bildhauer der Reiterstatuen in ganz Europa. Und jetzt sind sie in Neumünster! 27 weiße Hengste mit üppig gewellter Mähne und tiefschwarzen Augen voller „sanftem Feuer“ bereiten sich in den kommenden Tagen auf ihre Auftritte im Rahmen des 60. Trakehner Hengstmarktes in den Holstenhallen Neumünster vor.
Drei exklusive Vorführungen der Spanischen Hofreitschule Wien rahmen den Jubiläumshengstmarkt ein: Am Mittwoch, den 30.11. und am Donnerstag, den 1.12. jeweils um 20.00 Uhr und am Sonntag, den 4.12. um 10.00 Uhr sind die weltberühmten weißen Hengste zu Gast – eine vorerst einmalige Chance, die Lipizzaner und die Hohe Schule der Reitkunst in Deutschland einmal live und aus nächster Näher zu erleben.
Quelle: Pressemitteilung Trakehner Verband e.V. – performance & passion