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West-Nil-Virus-Infektion beim Pferd

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Das West-Nil-Virus kann durch virustragende blutsaugende Stechmücken übertragen werden. Nun wurde der erste Fall bei einem Pferd in Deutschland festgestellt.

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Übersicht

 

Was ist das WNV?

Das WNV (West-Nil-Virus) ist ein Virus der ursprünglich aus Afrika stammt. 1937 wurde es dort zum ersten Mal festgestellt und 1960 trat es erstmals in Frankreich auf.

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Übertragen wird es durch blutsaugende Stechmücken. Wirte des Virus sind meistens Vögel. Der erste Vogel mit dem Virus wurde im August 2018 in Deutschland gefunden.

Die meisten Infektionen (Vogel, Mensch, Pferd) traten bisher in süd- und südosteuropäischen Ländern auf. In den USA ist es seit 1999 bekannt. Die Verbreitung erstreckte sich sehr schnell über alle Staaten bis nach Kanada.

Die Viruserkrankung ist bei Vögeln und Pferden eine anzeigepflichtige Tierseuche.

Es gibt in Deutschland drei prophylaktische Impfstoffe, die durch die EMA (Europäische Arzneimittelagentur) zugelassen sind: ein inaktiver Vollvirusimstoff, ein rekombinater Lebendimpfstoff und ein rekombinater Totimpfstoff. Bisher ist nur eine Behandlung der Symptome möglich.

Woran erkenne ich, dass mein Pferd das West-Nil-Virus hat?

Es kann bei Pferden zu zentralnervösen Ausfallerscheinungen kommen, da sie durch das Virus Meningitis (Hirnhautentzündung) oder Enzephalitis (Entzündung im Gehirn) bekommen können. Dies kann sich wie folgt äußern:

  • Stolpern
  • Allgemeine Schwäche
  • Muskelzittern (Tremor)
  • Hinterhandlähmungen
  • Ataxien (Störungen der Bewegungskoordination)
  • Festliegen.

In ca. 22 bis 44 % der Fälle sterben die Pferde. 20 % der überlebenden Pferde werden allerdings eventuell ihr Leben lang neurologische Schäden davongetragen, d. h. es ist mit Ausfallerscheinungen zu rechnen.

Der erste Fall von West-Nil-Virus-Infektion in Deutschland bei einem Pferd

01.10.2018 Bei einem Pferd in Brandenburg wurde am 21.09.2018 das Virus festgestellt. Dies ist der erste Fall in Deutschland. Pferde sind, wie Menschen, sogenannte Fehlwirte. So wird es bezeichnet, wenn es für die Ausbreitung von Infektionen bei Stechmücken nicht ausreicht. Es besteht keine Infektionsgefahr durch erkrankte und infizierte Pferde.

Quelle: fli.de

 

Hamburger BGV rät zur Impfung von Pferden

01.10.2019 Die Hamburger Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (BGV) rät Pferdebesitzern und -haltern, ihre Pferde vor der nächsten Mückensaison impfen zu lassen. Grund dafür ist, dass bei einem Vogel in Hamburg erstmals das West-Nil-Virus festgestellt wurde. Dies bestätigt das Friedrich-Loeffler-Institut.

Seitdem der infizierte Vogel in Brandenburg 2018 entdeckt wurde, stieg die Zahl der Infektionen bis zum 19. September 2019 auf 37 infizierte Vögel deutschlandweit. Außerdem wurde es in dieser Zeit bei 10 Pferden festgestellt.

Quelle: Pressemitteilung hamburg.de