01.07.2023 Der Allianz-Preis war das Highlight im Springparcours am Aachener Samstag. Richard Vogel triumphierte nach einem Bilderbuchritt und verwies diesmal die Siegerin von gestern, Jana Wargers, auf Rang zwei. Der dritte Platz ging erneut nach Frankreich.
Wer in der Siegerrunde des 1,55 Meter-Springens um den Allianz-Preis dachte, Jana Wargers und ihre Oldenburger Stute Chacco’s Lady seien schnell gewesen, wurde beim Auftritt von Richard Vogel und Cepano Baloubet eines Besseren belehrt. Das war schnell!
Jana Wargers und ihre Chacco-Blue Tochter lieferten eine wunderbar flüssige fehlerfreie Runde, nach 42,16 Sekunden stoppte die Uhr. Doch Richard Vogel und sein erst neunjähriger Chaman-Sohn fegten über den Platz, dass man meinen konnte, die Paare vor ihnen hätten gebummelt. Jeden Sprung ideal erwischt und in derjenigen Wendung, die sich als „Nadelöhr“ der Siegerrunde erweisen sollte, demonstrierten sie, wofür auch Springpferde ausbalanciert sein und Last aufnehmen können müssen. Das war beinahe eine Pirouette – aus der Cepano Baloubet dann einen geradezu explosiven Sprung entwickelte. Wie geht das? Intensivstes Dressurtrainining? Vogel: „Die enge Wendung war eine Mischung vieler Dinge. Ich habe den halben Winter in Amerika verbracht und habe mir ihr Können angeschaut und eine Menge Tricks mitgenommen. Die Reiterei in Deutschland ist mehr auf die Dressur fokussiert und auch das hilft. Aber mein Pferd sucht auch immer nach den Hindernissen und auch das hilft. Die gute Rittigkeit der Pferde ist sehr wichtig und Cepano will eben auch zum Sprung und schnell sein.“
Nach 38,87 Sekunden stoppte die Uhr. Ein Paar kam noch, ebenfalls für schnelle Ritte bekannt: Philipp Weishaupt und Coby. Tatsächlich schafften die beiden es mit einem furiosen Einsatz beider Partner, Vogels Zeit noch einmal zu unterbieten. Doch zum letzten Hindernis passte die Distanz dann überhaupt nicht. Die Stangen purzelten, Richard Vogel hatte gewonnen. Wie sich das anfühlt, der erste große Sieg in Aachen? „Nun kenne ich den Unterschied zwischen Sieg und Rang zwei!“
Worauf er anspielte, war die gestrige Entscheidung im RWE Preis von Nordrhein-Westfalen, als er sich mit Rang zwei hinter Jana Wargers hatte begnügen müssen – allerdings auch schon darüber überglücklich war. „Aber Erster zu sein, ist doch noch mal etwas anderes …“
Und wie gestern ging Rang drei an Frankreich, allerdings nicht an Kevin Staut, sondern an Marc Dilasser und Arioto du Gevres. Mit 42,30 Sekunden waren die beiden nur wenig langsamer als Wargers und Chacco’s Lady. Wobei die Platzierung für Dilasser gar nicht das entscheidendste war: „Das größte Problem ist, dass ich immer noch einen Stern auf meinem Oberschenkel habe von meinem Sturz am letzten Hindernis im Nationenpreis. Von daher bin ich sehr glücklich mit unserem heutigen Ergebnis!“
Wer den Allianz-Preis verfolgt hat, mag sich fragen, was mit Marc Houtzagers Holy Moley ist. Der elfjährige Wallach blieb nach Überwinden eines Hindernisses stehen. Houtzager stieg sofort ab und erkannte, dass Holy Moley nicht auftreten konnte. Er wurde sofort tierärztliche betreut. Die erste Untersuchung hat eine Weichteilverletzung ergeben.
Quelle: Pressemitteilung CHIO Aachen
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