13.11.2025 „Der Mannschaftsgedanke und die ländliche Reiterei stehen im Vordergrund!“ Das Interview mit Hendrik Langeneke, Geschäftsführer des Pferdesportverbands Hessen, zum Fraport-Hessentag beim Internationalen Festhallen Reitturnier Frankfurt.
• Was bedeutet der Hessentag für die hessischen Reiter und den Verband?
Hendrik Langeneke: Der Hessentag ist für uns ein großes Geschenk von Familie Linsenhoff-Rath – das muss man mal ganz klar so sagen! Es ist ein Geschenk, dass wir in der Festhalle unseren ländlichen Pferdesport so abbilden dürfen. Für uns ist der Hessentag neben den Hessischen Meisterschaften in Darmstadt-Kranichstein die wichtigste Veranstaltung. Und die Reiter wollen natürlich in die Festhalle. Sie finden es toll, diese große Bühne nutzen zu dürfen.
• Der Hessentag hat in diesem Jahr einen etwas anderen Ablauf…
Hendrik Langeneke: Genau, das Teamspringen war sonst mehr oder weniger mitten in der Nacht der Abschluss des Hessentages. Das haben wir, natürlich mit Absprache von Matthias Rath, umgestellt. Der USG Schauwettkampf der hessischen Vereine wird jetzt als Höhepunkt den Tag beenden. Natürlich wollen sich gerne alle Disziplinen und Bereiche in der Festhalle präsentieren, aber dadurch ist der Hessentag etwas ausgeufert, fast bis Mitternacht, das haben wir ein wenig reduziert und konzentrieren uns auf die Veranstaltungspunkte, die möglichst viele Pferdesportler unserer 66.000 Mitglieder abbilden.
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• Einer dieser Veranstaltungspunkte ist das D*T*M Dressage Team Masters.
Hendrik Langeneke: Genau, damit beginnt praktisch nach der Einlaufprüfung des Nürnberger Burg-Pokals unser Hessentag-Programm. Das Dressage Team Masters ist eine tolle Sache. Die Medaillengewinner der Hessischen Dressur-Meisterschaften Junge Reiter, Junioren und Ponys bilden Mannschaften und treten dann gegeneinander an – der Mannschaftsgedanke lebt hoch und so werden die Medaillengewinner noch mal belohnt, indem sie sich in der Festhalle präsentieren dürfen. Einige zeigen sich außerdem in der Kür, das ist auch etwas Besonderes. Das ist ein rundum tolles Format, das seit Jahren schon von den Familien Roth, Kippert, Pistner und Schmidt sowie der Kronenhof Langen Stiftung unterstützt wird – einfach großartig.
• Wir bleiben noch ein bisschen bei der Dressur…
Hendrik Langeneke: Weiter geht’s mit einer Dressurprüfung der Klasse A für Mannschaften, die sich in einer Mannschafts-Quadrille messen. Das finde ich super. Sechs Mannschaften qualifizieren sich über den Kombinierten Mannschaftswettkampf – zwei aus Nordhessen und vier aus dem Süden. Noch einmal haben wir hier den Mannschafts-Gedanken im Vordergrund und zusätzlich wird der Kombinierte Mannschaftswettkampf aufgewertet mit der Qualifikation für das Festhallenturnier. Diese beiden Prüfungsformate im Dressurbereich sind einfach ideal!
• Mit dem Preis der Dieter-Hofmann-Stiftung wird es springsportlich.
Hendrik Langeneke: Dass wir in Hessen die Dieter-Hofmann-Stiftung haben, ist auch ein Geschenk und die beiden Finalprüfungen beim Festhallenturnier ein echtes Highlight. Hier dürfen die punktbesten Teilnehmer aus den Qualifikationen antreten und sich in Stilspringen der Klasse M präsentieren. Der besondere Kick kommt im Finale II der besten Vier durch das getrennte Richtverfahren unter Einbeziehung von Spitzen-Springreitern hinzu und dem persönlichen Kommentar für jeden Teilnehmer. Letztes Jahr hatten wir beispielsweise Richard Vogel in der Jury dabei, das war super und ist sehr gut angekommen.
• Vielseitig ist das spezielle Format in Hessens Nürnberger Burg-Pokal der Junioren…
Hendrik Langeneke: Den Nürnberger Burg-Pokal gibt es ja in einigen Landesverbänden, aber in unterschiedlichen Formaten. Wir in Hessen haben uns das Format überlegt: Vielseitiges Reiten von jungen Menschen. In diesem kombinierten Dressur- und Springreiterwettbewerb reiten die besten Neun, die sich über die Saison qualifiziert haben, erst Dressur und machen danach noch ein paar Sprünge. Die vielseitige Grundausbildung ist einfach wichtig und das Format würde ich auf keinen Fall ändern wollen.
• Weiter geht es mit Goldenen Ehren, den Jüngsten und erneut dem Mannschaftsgedanken…
Hendrik Langeneke: Fast jedes Jahr verleihen wir auf der großen Bühne ein Goldenes Reitabzeichen, in diesem Jahr wird Diana De Meo ihr Goldenes in der Festhalle entgegennehmen. Diana ist aus dem ländlichen hessischen Sport Schritt für Schritt nach oben geklettert und hat mit ihrem Vernissage alle drei Prüfungen der Jungen Reiter bei den Hessischen Meisterschaften gewonnen. Danach kommen die Jüngsten dran: Durch den Linsenhoff-Förderpreis haben auch die ganz Kleinen die Möglichkeit, in einem einfachen Reiterwettbewerb Frankfurter Turnierluft zu schnuppern. Und am Abend steht noch das Teamspringen der hessischen Kreisreiterbünde unterstützt vom PFERDESPORT Journal auf dem Programm. Das Teamspringen haben wir nicht nur in den Vorabend verlegt, es wird dieses Jahr erstmalig auch komplett auf M-Niveau ausgetragen und nicht mehr wie bisher auf L-, M- und S-Niveau. Wir wollen dort den reellen, guten, ländlichen M-Reiter am Start haben und hoffen, dass wir das durch die neue Ausschreibung hinbekommen. Und auch hier wieder ganz wichtig: der Mannschaftsgedanke! Wir sehen das Mannschafts-Gefühl als eine Überschrift für den Hessentag, zu häufig gilt Pferdesport als Einzelsport.
• Erstmals wird der Schauwettkampf als abschließendes Highlight die Festhalle füllen.
Hendrik Langeneke: Den Abschluss zum Hessentag bildet der spannende USG Schauwettkampf der hessischen Vereine präsentiert vom Land Hessen mit Applauswertung powered by Hit Radio FFH. Hier zeigen ausgewählte hessische Pferdesportvereine mit Kreativität und Leidenschaft ihre selbst ausgedachten Shownummern mit- und zu Pferd. Von Disney bis Mario Kart – im vergangenen Jahr war das ein tolles Programm mit unglaublich viel Herzblut gestaltet.
• Sportlich sind wir nun einmal durch den Hessentag ‚geritten‘, aber es passiert auch noch eine ganze Menge neben dem Sport für und mit Hessens Pferdesportlern.
Hendrik Langeneke: Zum 19. Mal werden die besten Schulpferdekonzepte Hessens prämiert und vom Hessischen Ministerium für Familie, Senioren, Sport, Gesundheit und Pflege (HMFG) mit 5.000 € Preisgeld unterstützt. Das ist aus meiner Sicht eine sehr wichtige Wertschätzung. Außerdem haben wir Backstage-Führungen für hessische Schulklassen, ein Dressurseminar mit den Richtern Hartwig Knapp und Knut Danzberg und den traditionellen Championatsabend des Pferdesportverbands Hessen. Das ist für uns auch ein Glücksfall, dass wir das Festhallenturnier nutzen können, um den Unterstützern des hessischen Pferdesports „Danke“ zu sagen und die Erfolge hessischer Reiter in einem tollen Rahmen zu würdigen.
• Alles in allem…
Hendrik Langeneke: …ist der Hessentag in der Festhalle für uns das schönste Weihnachtsgeschenk!
Quelle: Pressemitteilung Schafhof Connects / performance & passion
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