08.01.2023 Es kullerten Freudentränen und Lavignon wurde mit Streicheleinheiten überschüttet: Fabienne Graefe aus Dortmund heißt die Gewinnerin im Großen Preis der Vereinten Volksbank und für die 26-jährige war es der größte Erfolg bisher und gleichzeitig eine Art Dejá-Vu: “Ich hab hier als Ponyreiterin schon mal einen Großen Preis gewonnen, das ist bestimmt schon über zehn Jahre her…” Außer Atem und überwältigt von Gefühlen stand die Reiterin nach ihrer Traumrunde als letzte Starterin im Stechen um den Großen Preis in der Abreitehalle. Sowohl im Umlauf, als auch im Stechen zeigten Graefe und Lavignon zwei sehenswerte Runden, hochkonzentriert auf den Punkt und stilistisch rundum gelungen. Nach 37,59 Sekunden stoppte die Uhr und der Sieg stand fest. Bis dahin hatten sich alle anderen an der Vorlage von Johannes Ehning (Stadtlohn) mit Classic Donna in 37,98 Sekunden “die Zähne ausgebissen”.
In der ausverkauften Halle wurden Grafe und Lavignon förmlich mit Applaus überschüttet. Immerhin setzt die gebürtige Emsländerin die Reihe der Amazonensiege nahtlos fort nach Rüsen, Isabelle Gerfer und Charlotte Bettendorf. Ziemlich erkältet war sie angereist und hatte nicht mit allzuvielen Erfolgen gerechnet. Überhaupt sind die Reiterin und der Lord Pezi-Nachkomme Lavignon erst seit ca. einem Jahr ein Team. Der inzwischen 14 Jahre alte Wallach gehört ihrem Lebensgefährten Clemens Büscher, der berufsbedingt weniger Zeit für den Sport hat.
“Ich habe das Pferd anfangs einfach für ihn bewegt”, so Graefe, die aus einer Züchterfamilie stammt und viele junge Pferde ausbildet, “und das war am Anfang so gar nicht mein Pferd. Wir hatten viele komische Fehler. Inzwischen passen wir perfekt zusammen.” Seine Freundin reite das Pferd besser als er selbst, räumte Clemens Büscher vergnügt und freimütig ein. Auch deswegen verbringt Fabienne Graefe nur halbe Tage im Firmenbüro und nutzt die andere Hälfte für den Beritt der Pferde. Wenn es Richtung Turnier geht, dann fährt sie zum Training auch mal zu Markus Merschformann.
Keine Spur enttäuscht war Johannes Ehning, der mit der der gerade zehn Jahre alten Mylord Carthago-Tochter Classic Donna Zweiter wurde. “Ich bin rundum zufrieden mit dem Pferd und generell mit allem, was wir hier beim Turnier in Gahlen geschafft haben – sowohl meine Frau, als auch ich”, resümierte der Westfale. Mit der Siegerin hatte er vorab noch gescherzt: “Sie hatte sich ja überlegt, nicht zu schnell zu reiten – kann man mal sehen…” Im Wortsinne mit Courage wurde Hans-Thorben Rüder (Greven) Dritter. Courage heißt die Westfalen-Stute des Profis. 23 Starter/innen gingen im prestigeträchtigen Großen Preis der Vereinten Volksbank an den Start, nach den ersten drei Paaren wurde die erlaubte Zeit um eine Sekunde heraufgesetzt – was das Regelwerk erlaubt – und bescherte der Publikum sechs fehlerfreie Runden im Umlauf und ein sehr spannendes Stechen.
Davon bekamen eine ganze Reihe von Mitgliedern des RV Lippe-Bruch Gahlen überhaupt nichts mit: In der Küche wurde im Akkord frittiert, gegrillt und gesiedet. Die Schlange vor der legendären und weit über die Grenzen Gahlens hinaus bekannten Pommestheke reichte bis zum anderen Ende des Raumes, was nur die These von Markus Renzel unterstreicht, dass es in Gahlen “die besten Pommes der Welt” gäbe.
Ergebnisse:
- Fabienne Graefe, Lavignon 2 / 37,59 Sek.
- Johannes Ehning, Classic Donna / 37,98 Sek.
- Hans-Thorben Rüder, Courage 138 / 38,07 Sek.
Quelle: Pressemitteilung RV Lippe-Bruch Gahlen e.V. – Pegamo Networks