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Leichter Sitz

Training / Ausbildung – Grundlagen

Der leichte Sitz wird für Verschiedenes genutzt. Er gehört zum Springen ebenso wie zum Gelände, oder beim Reiten von jungen Pferden.

Entlastung des Pferderückens

Der Reiter entlastet beim leichten Sitz den Rücken des Pferdes. Je nachdem was gerade geritten wird, ändert sich der Sitz. Hierzu gibt es dann auch andere Bezeichnungen wie Springsitz, Entlastungssitz, Geländesitz und Remontesitz.

Für den leichten Sitz wird ein Spring- oder Vielseitigkeitssattel genutzt. Diese Art der Sättel haben z. B. vorgeschobene Pauschen, damit das Knie daran besseren Halt hat.

Die Steigbügel werden kürzer getragen. Je nachdem wie weit der Pferderücken entlastet werden soll, sind es 2 bis 5 Löcher. 2 Löcher z. B. bei leichter Entlastung und 5 Löcher bei starker Entlastung (Springsitz).

So sitzt der Reiter richtig

Der Oberkörper des Reiters neigt sich leicht nach vorne und das Gesäß kommt ein wenig aus dem Sattel. Die Knie, Oberschenkel und Absätze nehmen dabei mehr Gewicht auf.

Wird das Tempo gesteigert, oder gesprungen, kommt das Gesäß mehr aus dem Sattel. Bei ruhigerem Tempo bleibt das Gesäß leicht in Verbindung mit dem Sattel.

Der Oberkörper muss elastisch bleiben. Er darf nicht hin und her wackeln, oder steif bleiben. Durch die kurzen Bügel hat das Knie eine festere Verbindung am Sattel und gibt dem Reiter einen sicheren Sitz.

Die Unterschenkel geben auch im leichten Sitz die treibenden Hilfen. Sie sollten aber nicht zu weit nach hinten rutschen. Es stört sonst überm Sprung das Pferd im Rücken, da der Reiter versuchen wird das Gleichgewicht zu halten und sich zu weit nach hinten lehnt.

Der Bügel liegt unter der Mitte vom Fußballen. Der Reiter muss unter dem Schwerpunkt bleiben, damit er nicht die Balance verliert. Der Absatz ist dabei der tiefste Punkt. Wenn das Fußgelenk federnd und elastisch ist, liegt der Unterschenkel auch fest am Pferd. Das Fußgelenk gibt eine Stütze.

Der Oberkörper bewegt sich aus der Hüfte heraus nach vorne, ohne Hohlkreuz oder runden Rücken.

Die Arme und Hände halten eine gleichbleibende Verbindung zum Pferdemaul. Wobei die Hände leicht neben dem Hals gehalten werden.

Beim springen

Leichter Sitz am Absprung
Leichter Sitz am Absprung

Der Reiter muss sich dem Rhythmus des Pferdes genau anpassen: vor, über und nach dem Sprung. Dann kann er auch sein Gleichgewicht halten.

Sobald das Pferd abspringt, geht der Reiter in der Hüfte mit und bleibt vorne über gebeugt. Es muss vermehrt das Gewicht in den Absatz gelegt werden, damit der Unterschenkel am Gurt bleibt.

In der Flugphase ist das Gesäß aus dem Sattel und der Oberkörper weiter nach vorne gebeugt. Je nach Höhe des Sprungs muss der Oberkörper noch weiter vor gebeugt sein. Es ist wichtig, dass der Reiter mit der Pferdebewegung mit geht.

Landet das Pferd, hebt der Reiter den Oberkörper wieder. Er darf nicht nach vorne fallen, aber auch nicht hinter die Bewegung kommen, da er sonst den Pferderücken stört und dies zu Hinterhandfehlern führen kann.

Die Reiterhand gibt beim Sprung leicht nach, damit das Pferd den Hals strecken kann.

Der leichte Sitz sollte geübt werden, damit der Reiter ein Gefühl dafür bekommt mit der Bewegung mit zu gehen und das Gleichgewicht zu halten.