Pferdeausrüstung
Pferde müssen auch im Winter im Anhänger transportiert werden. Warum? Die Gründe sind unterschiedlich: Turniere, Zucht, medizinische Notfälle, oder z. B. Verkäufe. Wir wollen uns hierzu mal mit dem Thema „Pferdetransport im Winter“ ein wenig auseinandersetzen.
Die Herausforderung ist, das Pferd gesund, sicher und rechtzeitig ans Ziel zu bringen. Dies betrifft vor allem Transporte im Winter. Hier müssen ganz andere Zeitpläne und Vorbereitungen getroffen werden als zu anderen Jahreszeiten.
Als erstes sollte immer die Notwendigkeit des Transportes überdacht werden.
Transport vorbereiten
Im Anhänger oder Transporter ist das Pferd vor Wind, Regen, Schnee und Hagel geschützt. Allerdings kann es auch unangenehm werden, wenn der Hänger komplett verschlossen ist und keine Luftzirkulation stattfinden kann. Hier können sich Temperaturen bilden, welche das Pferd zum schwitzen bringen und es somit Flüssigkeit verliert; auch das Eindecken kann zusätzlich zu Unbehagen beim Pferd führen.
David Jensen von der Pferdepraxis San Marco, San Alamos (Kalifornien/USA) sagt, dass eine gute Luftzirkulation das Pferd vor Überhitzung schützen kann. Dies ist ein absolutes „Muss“, egal ob es im Winter oder Sommer transportiert wird. Natürlich sollte es aber nicht zugig sein.
„Ohne ausreichende Luftzirkulation bildet sich zu viel Kondensat und die Pferde atmen die feuchte Luft ein, was zu schweren Atemproblemen führen kann“, sagt Jack William von Beacon Hill Pferdetransporte, NY. Zuerst sollten die Luftschlitze, Fenster und Lüftungsöffnungen überprüft werden. Die Dachlüftung sollte in umgekehrter Richtung nach hinten führen, damit die „tote/verbrauchte“ Luft vom Pferd weg nach draußen transportiert wird. Die Fenster sollten gut schließen, damit kein Schnee oder Regen eintritt.
Ausreichend Wasser ist wichtig. Gerade im Winter trinken die Pferde weniger und die Gefahr von Austrocknung ist wahrscheinlicher als im Sommer. Bei längeren Strecken sollten genügend Pausen eingelegt werden.
Eindecken im Anhänger
Je nach Temperatur sollten Pferde auch im Anhänger eingedeckt sein. Die Decke muss dem Pferd entsprechend ausgewählt werden. Stehen mehrere Pferde auf dem Hänger bzw. Transporter? Da wird die Temperatur sich wahrscheinlich erhöhen und eine dünnere Decke ist sinnvoll. Hat das Pferd dickes Winterfell, oder ist es geschoren? Auch dies muss berücksichtigt werden bei der Deckenwahl.
In den Pausen sollte auch unter die Decke gefasst werden, um zu prüfen, ob das Pferd schwitzt; auch Anzeichen am Hals nicht übersehen. Pferde schwitzen z. B. leicht, wenn sie nervös sind.
Vor der Fahrt
Nach einem Turnier bzw. nach einer Prüfung, wenn das Pferd hart gearbeitet hat, sollte es nicht gleich auf den Hänger. Es muss sich erst abkühlen und abschwitzen bevor es transportiert wird; besonders, wenn nicht für genügend Luftzirkulation gesorgt werden kann.
Pferde sollten darauf vorbereitet werden, auch im Winter unterwegs zu sein und ruhig auf bzw. runter vom Hänger zu gehen.
Das Hängertraining sollte immer bei Tageslicht trainiert werden und der Boden vor der Rampe sollte trocken sein, damit die Rampe ebenfalls sauber und trocken bleibt. Dies verhindert eine Rutschgefahr.
Was tun, wenn das Wetter einen „stoppt“?
Egal wie das Wetter am Start ist, es kann immer wieder vorkommen, dass Straßen unpassierbar werden, oder es nicht weiter geht. Hier sollte zur Sicherheit immer ein Plan B mit Alternativrouten bereit liegen.
Ist es nicht möglich rechtzeitig am Ziel anzukommen, sollte die Alternativroute eventuelle Unterstellmöglichkeiten für das Pferd haben.
Sicherheit mit dem Fahrzeug
Sind die Straßen nass, rutschig, mit Schnee bedeckt oder vereist? Für die Sicherheit sollte auch die Fahrweise entsprechend angepasst werden. Nicht zu vergessen ist, dass der Pferdeanhänger seinen Grip auf der Straße verlieren kann und so der Bremsweg länger wird.
Checkliste für den Winter-Transport
Es sollte vor der Fahrt eine Checkliste angelegt werden. Folgendes sollte man beachten bzw. vorbereiten und bei sich haben:
- Eine Liste mit Ansprechpartner im Notfall (z. B. Tierarzt); diese zweifach bei sich haben: eine in der Brieftasche/Geldbörse und eine im Handschuhfach.
- Zwei Kopien der Reiseroute: eine bei sich tragen, eine zu Hause lassen.
- Wetterbericht prüfen, eventuell die Route ändern oder verschieben.
- Fahrzeug überprüfen, z. B. Licht, Heizung, Reifendruck etc.
- Reflektoren am Anhänger anbringen, zur besseren Sichtbarkeit.
- Anhängerkupplung abdecken; schützt vor Eis und Schnee.
- Eine Liste für mögliche Zwischenstopps, diese sollte Webadresse, Telefonnummern, Namen etc. enthalten.
- Zusätzliches Heu.
- Halfter mit Namen des Pferdes und Besitzers (möglichst mit Telefonnr.).
- Extra Halfter und Strick.
- Taschenlampe und Eiskratzer.
- Wasser,
- und das Handy mit voll geladenem Akku natürlich nicht vergessen 😉