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Update: FN gibt Entwarnung – Pferdekrankheit Rotz wieder aufgetaucht – Turniere abgesagt

Pferd im Stall

Gesundheit / Krankheiten

Übersicht:

Die Pferdeinfektion Rotz wurde bei einem Pferd nachgewiesen und erste Turniere vorsichtshalber unterbrochen bzw. abgesagt.

Am Wochenende war ein Turnier vom Club der Springreiter in Neumünster angesetzt. Hier sollte am Sonntag eine Qualifikation zu den VR Classics stattfinden. Da derzeit bei einem Pferd in Osnabrück die Tierseuche Rotz nachgewiesen wurde, haben die Veranstalter in Absprache mit den Reitern das Turnier unterbrochen. Osnabrück ist zwar etwas weiter weg, aber das Pferd war vorher in einem Stall in Schleswig-Holstein. Da die Pferde viel unterwegs sind, soll somit das Risiko minimiert werden.

Was ist Rotz? Wie macht es sich bemerkbar?

Pferd im StallRotz ist eine Tierseuche, die zuletzt 1956 bei Pferden aufgetreten ist. Das Pferd in Osnabrück sollte in die USA exportiert werden. Bei den üblichen Untersuchungen fiel das Pferd auf und wurde getötet, damit eine genauere Untersuchung erfolgen konnte. Dabei stellte das Friedrich-Loeffler-Institut fest, dass das Tier die bakterielle Infektion „Burkholderia Mallei“ in sich trägt.

Einen Krankheitsausbruch gibt es derzeit nicht. Weitere Pferde wurden untersucht: ein paar haben auch Antikörper in sich, sind aber negativ getestet.

Die Tierseuche Rotz ist anmeldepflichtig und kann hauptsächlich Pferde, Esel, Zebras und Maultiere treffen. Übertragen wird es durch Körpersekrete. Auch der Mensch kann angesteckt werden, wenn er viel direkten Kontakt zum Pferd hat.

Das Krankheitsbild sieht wie folgt aus:

knotige und geschwülstige Entzündungen

  • auf der Haut  – Hautrotz
  • auf der Nasenschleimhaut – Nasenrotz
  • und auf der Lunge – Lungenrotz.

Pferde haben meistens nur eine leichte Form von Rotz, daher bleibt es meistens unerkannt und kann sich so allerdings auch leichter verbreiten.

Update 04.02.2015

Keine weiteren Verdachtsfälle in Schleswig-Holstein

Das Landwirtschaftsministerium in Kiel, Schleswig-Holstein hat bekannt gegeben, dass es keine weiteren Verdachtsfälle in Bezug auf Rotz gibt. Es wurden weitere Proben genommen und ausgewertet, dabei konnten aber keine Antikörper nachgewiesen werden. Ein endgültiges Analyseergebnis liegt aber noch nicht vor. In Schleswig-Holstein waren vorsorglich drei Höfe gesperrt worden, von denen einer auf der Insel Fehmarn bereits wieder freigegeben ist.

Vom zweiten Betrieb aus Ostholstein gab es jetzt auch Entwarnung. Hier wurden acht Pferde, die mit dem infizierten Pferd in Kontakt waren, untersucht. Im Kreis Pinneberg steht noch das Analyseergebnis von einem Pferd aus, das ebenfalls Kontakt hatte.

Anmerkung der Redaktion:

Sicherlich ist Rotz eine gefährliche Tierseuche, trotzdem sollte nicht gleich in Panik verfallen und die Stallbesitzer vorab verurteilt werden. Es ist sicherlich Vorsicht angebracht, aber Menschen, die mit den Pferden nicht in direkten Kontakt kommen, dürften keinen Grund haben, hier in Panik zu verfallen und die Stallbesitzer wie Aussetzige zu behandeln, oder den Kontakt einfach abzubrechen. Die heutigen Sportpferde reisen weltweit, womit das Risiko automatisch höher ist. Keiner wünscht sich eine Seuche auf seinem Hof. Hier sollten alle Betroffenen unterstützt und nicht gemieden werden.

Update 21.02.2015

FN gibt offiziell Entwarnung

Das schleswig-holsteinische Landwirtschaftsministerium hat nun alle Proben durch und auch den letzten Stall freigegeben. Alle Proben waren negativ! Insgesamt wurden ca. 70 Proben untersucht; u. a. von Pferden, die schon vor Jahren mit dem kranken Pferd Kontakt hatten.