„Man spürt das Knistern“
16.12.2023 „Die Atmosphäre hier in Frankfurt in der Festhalle ist eine ganz spezielle: Man spürt das Knistern, man merkt, wie das Publikum mitgeht.“ Das Knistern hat ihn beflügelt. Philip Rüping aus dem Stall von Paul Schockemöhle hat den peiker CEE Champions Cup beim Internationalen Festhallen Reitturnier Frankfurt gewonnen. Zweiter wurde der 29-jährige Graham Gillespie (GBR) aus Großbritannien, Platz drei ging an Daniel Lahmann (Twistringen).
Mit dem zwölfjährigen Hengst Baloutaire flitzte Philip Rüping fehlerfrei in glatten 39 Sekunden durch den Stechparcours. 18 Reiter hatten sich für das Stechen in diesem 1,50-Meter-Springen qualifiziert, Parcourschef Frank Rothenberger hatte einen äußerst fairen Parcours gestaltet, der sich flüssig reiten ließ. 18 Reiter, die im Stechparcours alles gaben, im Stechen selbst blieben aber nur fünf Paare ohne Fehler – und keiner war so schnell wie der Bereiter aus dem Stall von Paul Schockemöhle. „Baloutaire ist von Paul im Gestüt Lewitz gezogen und er ist auch bei uns ein sehr gefragter Deckhengst, insofern lässt dieser Erfolg das Züchterherz von Paul gleich zweimal höherschlagen“, freut sich Rüping. „Am ersten Tag war Baloutaire noch etwas schüchtern in der Halle, aber er hat sich schnell akklimatisiert und er ist ein sehr grundschnelles Pferd. Wenn ich meine Runden halbwegs ordentlich treffe im Stechen, bin ich immer gut dabei.“ Das hat geklappt!
Der Champions Cup vom Samstag war zugleich zweite Qualifikation für den Großen Preis von Hessen am Sonntag. „Meinen Plan für morgen habe ich gerade mit meinem Trainer Andreas Kreuzer angesprochen, aber wir sind uns noch nicht ganz einig geworden. (schmunzelt) Baloutaire hat heute zwei super Runden gedreht, gestern sprang gestern Chatolinue sehr gut in der schweren Tour.“ Beide Pferde seien mit allem ausgestattet, um den Großen Preis zu gehen – die Entscheidung ist noch nicht gefallen.
Während Rüping noch schwankt, ist die Lage bei Graham Gillespie klar: Er wird wie im Champions Cup auch im Großen Preis von Hessen auf den 15-jährigen Veneno setzen. „Ich habe Veneno vor etwa einem Jahr von Donald Whitaker in Dagobertshausen gekauft“, erzählt der Zweitplatzierte. „Er ist sehr fit und sehr erfahren, ich hoffe, das bleibt noch eine ganze Weile so.“ Sein anderes Pferd sei kurz vor Frankfurt verkauft worden. Ich habe also nur Veneno dabei und werde deshalb auch mit ihm im Großen Preis antreten.“
Daniel Lahmann sitzt erst seit rund neun Monaten im Sattel des elfjährigen Belgiers Monty Python de l’Amitie. „Früher hat meine Freundin ihn geritten“, erzählt er. „Aber dann hat sie sich das Handgelenk gebrochen, ich habe ihn übernommen und sie hat ihn nicht wieder zurückbekommen.“ Monty lägen die Linkskurven mehr als die Rechtskurven, deshalb habe er im Stechen einmal etwas weiter ausholen müssen, aber mit Platz drei war der 39-Jährige super happy. Für ihn war es der erste Podestplatz je auf dem Frankfurter Festhallen Reitturnier. Lahmann wird im Großen Preis sein Nachwuchspferd Pablo van het Geinsteinde testen: „Ich habe diesen Achtjährigen für den Großen Preis dabei. Er wird das erste Mal einen so schweren Parcours gehen, er sprang gestern hier sehr gut und ich hoffe, das klappt genau so gut wie heute.
Nach drei von vier Turniertagen ist Turnierleiter Matthias Rath von der Entscheidung im Springen auf vier Sterne ‚aufzustocken‘ nachhaltig begeistert: „Wir haben das bei der Dressur auch so gemacht, dass wir gewartet haben, um dann nachhaltig auf die fünf Sterne zu erhöhen. Im Springen haben wir es jetzt geschafft, dass wir nachhaltig vier Sterne ausschreiben werden. Das ist erst mal der Plan für die nächsten Jahre.“
Quelle: Pressemitteilung Schafhof Connects / performance & passion
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