Tokio 2021: Springreiter für Team-Finale qualifiziert
Tolle Runden von Thieme, Tebbel und Deußer
06.08.2021 Im Baji Koen Equestrian Park in Tokio stand die Qualifikation für das Finale der Mannschaften auf dem Programm. 19 Nationen stellten ein Team, die zehn besten Teams haben sich für das Finale am Samstag qualifiziert. Alle drei deutschen Reiter Andre Thieme mit DSP Chakaria, Maurice Tebbel mit Don Diarado und Daniel Deußer mit Killer Queen blieben ohne Springfehler, lediglich je ein Zeitstrafpunkt bei Thieme und Deußer und zwei bei Tebbel ergaben am Ende vier Fehler in der Gesamtwertung. Damit belegte das deutsche Team gemeinsam mit Belgien Rang zwei, hinter Schweden, das komplett ohne Fehler blieb. Für das Finale qualifiziert sind: Schweden (0 Fehler), Deutschland (4), Belgien (4), Schweiz (10), USA (13), Frankreich (15), Großbritannien (20), Brasilien (25), Niederlande (26) und Argentinien (27). Die Strafpunkte zählen allerdings nicht fürs Finale, alle Teams fangen wieder bei null an.
Bundestrainer Otto Becker kommentiert den Auftritt seines Teams so: „Ich bin sehr zufrieden. Wir sind froh, dass wir im Finale dabei sind und drei souveräne Runden gesehen haben. Das tut uns gut fürs Selbstvertrauen. Die Jungs haben im Vorfeld gezeigt, dass sie es können und es hier nochmal bestätigt. Jetzt schauen wir auf den morgigen Tag. Das wird sicher nochmal schwerer morgen, aber es haben alle einen guten Eindruck hinterlassen und das macht uns erstmal sehr froh.“
Daniel Deußer nach seinem Ritt: „Ich war sehr, sehr zufrieden. Killer Queen ist sehr gut gesprungen und in sehr guter Verfassung. Für mich war heute nicht mehr so viel Druck da, in der erlaubten Zeit zu bleiben, deshalb konnte ich sogar einen Galoppsprung mehr reiten, als ich bei der Parcours-Besichtigung geplant hatte. Wir haben ein etwas unerfahreneres Team, aber wenn wir morgen nochmal so weiter reiten, haben wir noch eine Chance, um die Medaille mitzureiten.“
Maurice Tebbel nach seinem Ritt: Don Diarado fühlte sich super an – die Hindernisse sind sehr bunt, für ihn war es das erste Mal in diesem Stadion, bei dem besonderen Licht, aber er war kaum beeindruckt. Die Mauer, die dreifache Kombination, das hat er einfach super gemacht. Einmal hatten wir etwas Glück, da hat es am blauen Oxer ein bisschen geklappert. Da war ich vielleicht etwas zu nah dran und er hat sich super gerettet und alles möglich gemacht. Danach habe ich einen Galoppsprung mehr eingebaut, um die Aufmerksamkeit wieder ein bisschen zu erhöhen und habe damit Zeitfehler in Kauf genommen. Aber ich hoffe, dass die Zeit heute etwas nebensächlich ist und dass wir morgen im Finale etwas schneller reiten können. Unser größtes Ziel heute war, dass wir morgen am Finale teilnehmen können. Das war auch ganz klar die Parole vom Bundestrainer.
Hier Andre Thiemes Kommentar nach seinem Ritt: „Heute hatte ich von Beginn an ein super Gefühl, bin in den Parcours gegangen und war mir sicher, dass das gut wird. Ich hatte gedacht, dass sich Chakaria am dritten Tag etwas besser an das Licht und die Umgebung gewöhnt hätte, aber sie sprang übervorsichtiger denn je und ich musste wirklich kämpfen – erst recht nach dem groben Fehler, den ich in der Einzel-Qualifikation hatte.
Chakaria sprang übervorsichtig, ist deshalb vor der Zweifachen Kombination etwas in den Boden gesprungen und leicht gestolpert. Da blieb mir fast das Herz stehen, aber wenn ich eins kann, dann ist es, in solchen Situationen ruhig bleiben. Mein Vater hat mir früher immer in den Hintern getreten und mir gesagt, ich soll mehr aufwachen. Aber genau in solchen Momenten ist es von Vorteil, wenn man einen etwas ruhigeren Herzschlag hat. Wenn ich hier die Nerven verloren hätte, wäre das nicht gut gegangen und so konnten wir den Parcours ganz souverän beenden. Das Ergebnis ist top. Der Druck war groß als erster Starter. Otto hatte mich gefragt, ob ich mir das zutraue, und ich habe sofort ja gesagt, weil ich wusste, dass ich dem Druck standhalte.“
Quelle: Pressemitteilung fn-press
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