Nach Olympia- nun auch EM-Gold für Jessica von Bredow-Werndl
10.09.2021 “Ich hab es noch nicht so ganz realisiert”, sinnierte Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen). Binnen nicht mal zwei Monaten hat die 35-jährige Dressurreiterin ihre vierte Goldmedaille bei einem Championat gewonnen. Dem Teamgold bei den FEI Dressage European Championships ließ sie mit ihrer 14-jährigen Trakehner Stute TSF Dalera BB (84,27 %) EM-Gold im Grand Prix Special auf dem Hof Kasselmann folgen. Silber ging an Isabell Werth (Rheinberg) und Weihegold OLD (81,70) und Bronze an die Dänin Catherine Dufour mit Bohemian (81,07).
Der Unterschied zu Tokio war das Publikum, dass am Donnerstagabend unter Flutlicht die EM-Entscheidung der 30 angetretenen Paare begeistert begleitete. “Für mich war das ein Riesenunterschied, weil Dalera ins Stadion kam, die Ohren gespitzt hat und immer größer wurde. Ihr hat das echt gut gefallen.”
Isabell Werth (Rheinberg) fand ausschließlich Dankesworte für ihre 15 Jahre alte Stute Weihegold. “Wir hatten heute erst mal keinen Fehler, aber ich muss sagen, sie hat mich mitgenommen. Im Grand Prix sind wir kontrolliertes Risiko gegangen, denn es ging um das Team. Heute konnten wir das Maximum versuchen und waren beide sehr konzentriert. Ich bin sehr glücklich wie sie das gemacht hat.” Viel Schlaf hat die Dressurreiterin nicht bekommen, nachdem ihre Stute Bella Rose aufgrund einer Kolik operiert werden musste und nun auf dem Weg der Genesung ist. Werth: “Darüber bin ich am glücklichsten.”
Freudestrahlend nahm Catherine Dufour ihre zweite Bronzemedaille in Empfang. Die 29 Jahre junge Dänin bekannte offen, das sie wie ihre Teamkollegen bereits bei den Olympischen Spielen um eine Medaille gekämpft hatten und sie leider verpassten. “Bohemian hat mir das Gefühl gegeben, dass wir beide tanzen und hat eine seiner besten Prüfungen gezeigt”, so Dufour. Mit der Reiterin freute sich das gesamte dänische Team. “Wir haben viel Teambuilding gemacht und ich glaube wirklich, dass das einen Unterschied macht. Je mehr wir uns gegenseitig pushen, je besser die Atmosphäre im Team ist, desto besser werden wir. Wir kämpfen miteinander und nicht gegeneinander.”
Ohne Edelmetall blieben die Briten Charlotte Dujardin, die mit ihrem Fuchswallach Gio Vierte wurde, Charlotte Fry mit Everdale und Carl Hester und En Vogue auf den Plätzen fünf und sechs. Helen Langehanenberg (Billerbeck) und Annabelle wurden Elfte, Dorothee Schneider (Framersheim) und Faustus beendeten den Grand Prix Special nach zwei teuren Fehlern auf dem 14. Rang.
“Einfach toll”
Karl-Theodor zu Guttenberg, Ehrenpräsident der EM auf dem Hof Kasselmann, gab seiner Begeisterung deutlichen Ausdruck: “Es hat sich angefühlt wie Samstagabend – die Atmosphäre, das Publikum, der Sport. Ich bin sehr stolz auf die Organisatoren der Veranstaltung, die das möglich gemacht haben.” Das Gefühl “wieder zurück zu sein”, gemeinsam einen fantastischen Abend zu erleben, habe alle erfasst.
Das darf sich auf dem Hof Kasselmann auch in den kommenden Tagen entfalten. Am Freitag beginnt die Einzelentscheidung bei der Dressur-EM der Generation U25, am Samstag geht es um EM-Medaillen in der Grand Prix Kür und zudem um die Qualifikation für die BEMER Riders Tour der Springreiter, die ihre fünfte Etappe in Hagen a.T.W. erlebt. Am Sonntag werden die letzten EM-Medaillen in der Dressur in diesem Jahr vergeben und mit dem Großen Preis, präsentiert von der BEMER Int. AG fällt die Entscheidung, wer in der BEMER Riders Tour die meisten Punkte vom Hof Kasselmann entführt.
Quelle: Pressemitteilung Horses and Dreams Entertainment GmbH
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