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Reiterzeit auf Abwegen beim Galopp Derby Hamburg

Reiterklatsch

Reiterzeit war auf Abwegen und bewegte sich auf ungewohntem Terrain. Besuch des Derbymeeting in Hamburg.

Einer Einladung gefolgt, war Reiterzeit in Hamburg-Horn auf der Rennbahn. Hier wollten wir uns mal ein Galopp- und Trabrennen ansehen.

Zu allererst fielen die ganzen Wettbüros auf. Wer schon öfter auf Turnieren war, weiß ja wie viel dort für Pferd und Reiter und für das leibliche Wohl angeboten wird. Bei einem Galopprennen ist dies anders, da gibts es nur Wettbüros und natürlich etwas für das leibliche Wohl.

An einem Tag finden mehrere Rennen statt. Es ist immer der gleiche Ablauf. Die Menschenmenge läuft zum Führring, wenn sie nicht in den Rängen sitzt, und guckt sich die Pferde an, auf die sie eventuell setzen wollen. Viele wissen sicherlich welches Pferd der Favorit ist und geben gleich so ihre Wette ab.

Reiterzeit auf Abwegen beim Galopp Derby Hamburg
Galopprennen

Dann kommen die Jockeys, besprechen mit den Besitzern vielleicht noch mal ihre Strategie und dann gehts rauf aufs Pferd. Zwei Runden im Führring, danach im Galopp zur Strecke.

Die Zuschauer an der Strecke bekommen vom Start nur etwas über die Leinwand mit, da die Startboxen auf der anderen Seite der Rennbahn sind. Dies ist wohl auch immer abhänging von der Länge der Strecke.

Die Pferde kommen in die Startboxen und los gehts. Wer im Springen ein schnelles Stechen beobachtet, wird hier nur noch große Augen machen wie schnell die Galopper sind. Und kaum sieht man sie, sind sie auch schon wieder weg.

Dann wird der Sieger geeehrt und zum nächsten Rennen geht das ganze Spiel wieder von vorne los.

Wer sich als Horseman bezeichnet, wird sich hier so seine Gedanken machen. Es fängt damit an, dass die Pferde ja mit 3 Jahren schon im Rennen starten. Normalerweise werden Pferde erst mit 3 Jahren angeritten. Dementsprechend ist ihnen ihr unausgereiftes Wesen und der Köperbau auch anzusehen.

An irgendwelche Richtlinien bezüglich Warmreiten usw. darf man auch nicht denken: vom Schritt im Führring in den Galopp und ins Rennen…

Hier sind die Zuschauer sicherlich nicht sehr Pferde versiert. Das Glücksspiel ist der einzige Anreiz ein Rennen zu besuchen.

Dann auch noch das Unglück am Samstag; zwei Pferde kommen bei einem Hürdenrennen ums Leben.

Im dritten Rennen haben drei Pferde ihre Reiter abgesetzt, sind auf der Strecke umgedreht und den anderen in falscher Rennrichtung entgegen gekommen. In der Schlusskurve stießen dann zwei Pferde zusammen und konnten nicht gerettet werden.

Drei Reiter verletzten sich und einer wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht, da er sich anfangs nicht mehr bewegen konnte. Später gab es Entwarnung, „nur“ leichte Prellungen und Bruch im Unterarm.

Dies alles passierte innerhalb von ungefähr 30 – 60 Sekunden, so dass das Rennen nicht mehr gestoppt werden konnte, hieß es in der Stellungnahme der Veranstalter. Das Publikum pfiff und buhte dies aus. Anschließend wurde die Veranstaltung nicht abgebrochen und die Rennen fortgeführt. Hier ist der Provit dann wichtiger…

Fazit von Reiterzeit:

Auch im Dressur-, Spring- und Vielseitigkeitssport gibt es unschöne Dinge zu sehen, aber einem Tag auf der Rennbahn können wir nichts abgewinnen.