01.02.2023 George Theodorescu und Sunny Boy waren die Sieger der Weltcup Kür-Premiere in Neumünsters Holstenhallen in 1987. Wenig später holte das Paar den dritten Platz beim ersten FEI Dressage World Cup™ Finale. Tochter Monica Theodorescu— die heutige Bundestrainerin der Dressur — tat es ihrem Vater gleich, mit Ganimedes (1993) und Renaissance Fleur TSF (2003) stand sie in Neumünster ganz oben auf dem Podium, siegte 1993 und 1994 auch beim Finale. Ein Blick auf die Ehrenliste der letzten 37 Jahre zeigt, wer in Neumünster vorne steht, hat gute Chancen auf eine Top-Platzierung beim Weltcup Finale. Das wissen auch die 18 Teilnehmer der diesjährigen Qualifikation auf den VR CLASSICS Neumünster vom 15. – 18. Februar.
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Countdown auf Riyadh
Als neunte von elf Etappen ist Neumünster eine der letzten Möglichkeiten, sich für das Finale vom 16. – 20. April 2024 in Riyadh (KSA) zu qualifizieren. Nach der achten Etappe in Amsterdam (NED) führt Olympiareiter Patrik Kittel das Ranking der Westeuropäischen Liga mit 70 Punkten an. Der Schwede gibt zu, dass er die Qual der Wahl hat, wenn es um Pferde für das Finale geht. In Neumünster wird er den 13-jährigen Hengst Bonamour satteln, mit dem er auch in Stuttgart schon wertvolle Weltcup-Punkte holte. Pro Nation sind übrigens nur drei Teilnehmer für das FEI Dressage World Cup™ Finale zugelassen. Einen der drei Startplätze für Deutschland rechnet sich Matthias Alexander Rath aus Kronberg i. Taunus aus. Der Mannschafts-Silbermedaillen Gewinner der EM 2023 liegt mit 54 Punkten auf dem sechsten Rang. In Breslau (POL), Madrid (ESP) und Basel (SUI) hat sein 11-jähriger Fuchshengst Destacado FRH schon fleißig gepunktet — einmal gewonnen, zweimal Zweiter. Jetzt darf der Desperados-Sohn sein Talent in der Holstenhalle zeigen.
Premiere für Raphael Netz
Konkurrenz bekommt das Duo Rath / Destacado FRH dabei aus Tuntenhausen. Der 25-jährige Raphael Netz hat auf den Stationen von Wierzbna (POL), Herning (DEN), Stuttgart und Mechelen (BEL) schon gezeigt, dass ihn und seinen Partner Great Escape Camelot nichts so schnell aus der Ruhe bringt. Platz sieben mit 52 Punkten und zwei Ergebnisse über der magischen 80 Prozent-Marke sagt das Konto des mehrfachen U25-Goldmedaillen Gewinners, der den 13-jährigen KWPN-Wallach erst seit März 2023 international reitet. Für das langjährige Mitglied des Team Aubenhausen ist die Reise von Bayern nach Schleswig-Holstein eine Premiere. “Wenn man Weltcup-Stationen reitet, dann muss man weite Anreisen in Kauf nehmen, egal wo es hingeht,” spielt Netz lässig die Entfernung herunter. “Ich wollte schon immer mal in Neumünster reiten und es passt zeitlich mit der Saisonplanung. Allerdings war es nicht von langer Hand geplant, Bundestrainerin Monica Theodorescu hat gesagt, ich soll entspannt bleiben, wir planen von Turnier zu Turnier. Nach Mechelen gab es dann grünes Licht für Neumünster!”
Hexenkessel Neumünster
Entspannung ist das Stichwort, wenn es um die Frage nach einem gewissen Erwartungsdruck für das Nachwuchstalent geht: “Ich bin in der sehr komfortablen Position, dass ich schon früh in die Weltcup-Saison eingestiegen bin. Ich habe meine vier Ergebnisse bereits und kann mich daher in Neumünster nur verbessern! So kann ich sehr entspannt reiten.” Für Netz ist es nicht nur seine erste Weltcup-Saison sondern auch sein erstes Jahr bei den Senioren. “Allein die Tatsache, dass ich überhaupt Weltcup-Stationen reiten darf, war für mich schon ein großer persönlicher und mentaler Erfolg. Das es dann auch gleich noch so gut läuft, ist für mich wie die ‘Kirsche auf dem prall gefüllten Eisbecher!’” Raphael Netz und sein Great Escape Camelot sind hochmotiviert für ihre Neumünster Premiere. Der Reiter hofft, dass sein Start in der vollbesetzten Christmas Arena von Mechelen ihm als gute Vorbereitung auf die Holstenhallen dient: “Ich habe schon gehört, dass die Holstenhallen oft als ‘Hexenkessel’ bezeichnet werden und die Zuschauer sehr nah am Viereck sitzen! In Mechelen hätte ich die Menschen in der ersten Reihe mit meiner ausgestreckten Hand berühren können. Ich glaube, das könnte in Neumünster auch passieren…”
Spitzenfeld im Weltcup
Ein Start in Riyadh in Saudi Arabien wäre das ultimative Ziel für den 25-jährigen, aber auch für viele seiner Konkurrenten. Angekündigt haben sich auch die Belgierin Larissa Pauluis (Rang 12, 33 Punkte) und ihr 14-jähriger Wallach Flambeau, der Spanier Borja Carrascosa (Rang 16, 27 Punkte) auf Sir Hubert NRW, Katharina Haas aus Österreich (Rang 18, 26 Punkte) mit Let It Be NRW, Charlotte Defalque aus Belgien (Rang 20, 25 Punkte) auf Botticelli oder die Niederländer Devenda Dijkstra (Rang 24, 23 Punkte) und Hero. Bianca Nowag-Aulenbrock (Bad Laer) und die Oldenburger Stute Florine OLD beendeten ihre Weltcup-Premiere bei den VR CLASSICS 2023 als zweitbestes deutsches Paar. Die Weltcup-Qualifikation wird an zwei Tagen ausgetragen: Am Samstagvormittag um 9:00 Uhr qualifizieren sich die Teilnehmer im Grand Prix, Preis von Madeleine Winter-Schulze und Familie Schwiebert, Helenenhof. Am Sonntagmorgen um 10:00 Uhr starten die besten 15 Paare in der Grand Prix Kür präsentiert von der VR Bank zwischen den Meeren. Bis heute ist die internationale Dressurserie ihrem Etappen-Standort Neumünster treu geblieben. Seit der Premiere ist die in Neumünster beheimatete VR Bank Sponsor der Weltcup-Kür und Unterstützer guten Reitsports.
Quelle: Pressemitteilung VR Classics Neumünster / performance & passion
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