20.05.2025 Das 87. LONGINES PfingstTurnier in Wiesbaden rückt zum Greifen nah, am heutigen Montag hat der Wiesbadener Reit- und Fahr-Club (WRFC) zur Auftakt-Pressekonferenz geladen. Kristina Dyckerhoff, seit 1992 Präsidentin des WRFC, erklärt: „Die Lage ist hervorragend, im Schlosspark stehen schon alle Zelte, ganz anders als im vergangenen Jahr als wir mit sehr viel Regen zu kämpfen hatten.“
Maren Lahm, Geschäftsführerin Marketing bei Henkell Freixenet Deutschland, und Vanessa Lehmann, Head of Communication der Henkell Freixenet Holding, begrüßten ihrerseits die Gäste der Pressekonferenz, die traditionell im Schloss Henkell stattfindet: „Für uns ist es eine besondere Freude und Ehre, Gastgeber dieser Konferenz sein zu dürfen – nicht zuletzt wegen der langjährigen Verbundenheit des Turniers und unserem Hause.“ Henkell ist seit 1929 Partner des PfingstTurniers. „Gerade das regionale Engagement liegt uns am Herzen. Wir unterstützen kulturelle und sportliche Themen und das PfingstTurnier vereint beides: Kultur und Sport.“
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Dyckerhoff gab zu Beginn einen kurzen Einblick in die Finanzen. So hatten die Wiederherstellungskosten nach dem verregneten Jahr 2024 eine sechsstellige Summe verschlungen. Umso dankbarer ist der WRFC für die gleichbleibende Unterstützung der Stadt Wiesbaden von 213.000 Euro, für die Unterstützung vieler langjähriger und auch neuer Partner und die helfenden Hände der 700 ehrenamtlichen Mitarbeiter. „Das ist einfach toll“, ist die Präsidentin begeistert.
„Dabeisein allein ist nicht das Ziel.“
Neben treuen Partnern gibt es – natürlich – auch Stammgäste im Sattel, dazu gehört Reitmeister und Ehrenmitglied des WRFC, Michael Jung, der wie in den Vorjahren sowohl im Springen als auch im Gelände starten wird. Im Parcours trifft er dort auf Olympiateilnehmer wie Philipp Weishaupt, den Spanier Sergio Alvarez Moya, Karim Elzoghby aus Ägypten, Pius Schwizer aus der Schweiz und Vladiimir Tuganov am Start für Palästina. Auch der Sohn von Vorjahressieger Koen Vereecke, Andres Vereecke, hat sich angekündigt, ebenso wie der Sohn von Springsportlegende Michael Whitaker, Jack Whitaker. Überhaupt steht das Wiesbadener Starterfeld für eine gewisse Umbruchsituation: sehr viele jüngere Senioren sind am Start, die sich zumeist durch mehrere Europameisterschaftsteilnahmen im Nachwuchsbereich auszeichnen. David Will, Vize-Mannschafts-Europameister, wird zum zehnten Mal im Schlosspark einreiten. „Gewonnen habe ich aber erst einmal“, schmunzelt der Springprofi, der im hessischen Dagobertshausen zu Hause ist. Er konzentriere sich gerade auf den Aufbau jüngerer Pferde, … „nichtsdestotrotz werde ich ein paar Pferde mitbringen, mit denen ich angreifen kann. Dabeisein allein ist nicht das Ziel.“
Olympia-Kolleginnen am Start
Nach Hagen a.T.W. und Hamburg wird Wiesbaden Station Nummer drei der Serie für Nachwuchs-Grand Prix-Pferde, dem Louisdor-Preis, sein. Benjamin Werndl wird mit Quick Decision antreten, ebenso Thomas Wagner vom Kronenhof in Bad Homburg, außerdem Leonie Richter und Yara Reichert, die beide von der Weltmeisterschaft der jungen Dressurpferde bekannt sind. Und eine darf in Wiesbaden nicht fehlen, Multisiegerin Isabell Werth, die bereits neunmal in Wiesbadens Kür dominierte und 13 Mal im Großen Dressurpreis, im Grand Prix Special. In der Vier-Sterne-Tour trifft Werth auf ihre olympische Teamkollegin Dorothee Schneider. „Ich bringe First Romance an den Start. Nach eineinhalb Jahren Pause durch eine Verletzung ist er im vergangenen Dezember wieder in den Sport zurückgekommen. 2022 konnte ich in Wiesbaden schon mal mit ihm gewinnen und jetzt freue ich mich, ihn vor dem Schloss hoffentlich zelebrieren zu können.“ In der internationalen Tour für junge Pferde plant die Reitmeisterin aus Framersheim den Start bei den Siebenjährigen mit dem Secret-Sohn Segantini, WM-Finalist und Bundeschampion. Isabelle Kettner vom WRFC freut sich: „Gerade in den Jungpferde- und Nachwuchs-Grand Prix-Pferde-Touren sind wir international und stark besetzt, das wird sehr spannend. In der großen Tour wird zudem die Schweizer Mannschaft zu uns kommen und Reiter aus Portugal, Spanien und Luxemburg – wir sind breit aufgestellt.“
Die EM und WM im Blick
Andreas Dibowski, Mannschafts-Olympiasieger in der Vielseitigkeit und seit diesem Jahr Bundestrainer der U25-Vielseitigkeitsreiter, freut sich auf die erneute Deutsche Meisterschaft der U25-Reiter, erklärt aber auch: „Dadurch das Pfingsten in diesem Jahr so spät ist, gibt es doch einige Terminkollisionen, die Deutsche Meisterschaft in Luhmühlen findet direkt in der Woche danach statt. Hinzu kommt, dass wir im Moment in der U25-Altersklasse nicht sehr stark aufgestellt sind.“ Das könnte sich in den nächsten Jahren ändern, Dibowski kündigt eine Umstrukturierung in Deutschland an und ab kommendem Jahr ist die Austragung von Europa- und Weltmeisterschaften für die U25-Vielseitigkeitsreiter angedacht. „Damit wäre Wiesbaden der ideale Ort, um die U25-Reiter zu sichten und auf Championate vorzubereiten.“
‚Run‘ auf die Startplätze
„Wir haben einen absoluten Run auf die Startplätze bei den Voltigierern“, verkündet Claudia Liebold stolz, die beim PfingstTurnier für die Voltigierwettbewerbe verantwortlich ist. „Wir haben tatsächlich eine beachtliche Liste an Nachrückern. Insgesamt haben wir so viele Nationen wie noch nie am Start: acht Nationen. Und Top-Athleten: Vize-Europameister, Vize-Weltmeister, amtierende Deutsche Meister etc. Es ist vielleicht das beste Starterfeld, das wir je hatten.“
Das PfingstTurnier im Fernsehen
Das HR-Fernsehen überträgt den LONGINES Grand Prix, Großer Preis der Landeshauptstadt Wiesbaden, live am Pfingstmontag von 16.15 bis 18.15 Uhr. Zudem sendet ClipMyHorse.TV an allen Tagen und von allen Prüfungen live aus dem Schlosspark.
Poesie und Power
Das PfingstTurnier beginnt seit 1931 schon am Dienstag mit dem Kutschenkorso, so auch 2025, und wird vor Ort am Freitagabend durch die Wiesbadener PferdeNacht eröffnet. Die 29. PferdeNacht steht in diesem Jahr unter dem Motto: „Poesie und Power im Schlosspark“, verkündet Ulrich Schneider vom WRFC. „Wir haben 282 Pferde und 450 involvierte Aktive bei der Pferdenacht in diesem Jahr, dazu kommen 260 Helfer im Hintergrund der 16 Schaubilder.“ Besonders gespannt ist der PferdeNacht-Organisator auf das Schlussbild mit der Darstellung von fünf Musicals und 350 Mitwirkenden. „Das wird gigantisch!“
Präsidentin Dyckerhoff schloss die Pressekonferenz mit folgender Einordnung: „Wir wissen, dass wir in diesem Jahr in Turniere ‚eingekuschelt‘ sind, die mit irrsinnigen Geldpreisen agieren. Das ist nicht das, was wir können, aber es ist auch nicht das, was wir wollen. Wir sind ein internationales Turnier mit gesellschaftlichem Flair, bei dem das Pferd im Mittelpunkt steht – genau das wollen wir auch bleiben.“
Quelle: Pressemitteilung Wiesbadener Reit- und Fahr-Club e.V. / Performance and Passion
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