Training / Ausbildung – Hohe Schule
Die Piaffe ist ein Lektion bei der das Pferd auf der Stelle trabt. Dabei muss eine bestimmte Anzahl von Tritten erfolgen.
Wie sieht eine Piaffe aus?
Im Trab soll sich das Pferd möglichst auf der Stelle mit den diagonalen Pferdebeinen bewegen, d. h. beim Abfußen sind die diagonalen Beine gleichzeitig in der Luft, sie schweben sozusagen für einen kurzen Moment.
Im Idealfall sind die Unterarme bis zur Waagerechten gehoben. Abgesetzt werden sie wieder senkrecht. Die Hinterbeine nehmen bei schwingendem Rücken die Last auf. Deutlich ist dabei auch zu sehen wie die Hinterhand sich senkt.
Die Beine werden ungefähr bis zum Fesselgelenk angehoben. Dies geht im Wechsel der diagonalen Beinpaare. Der Reiter sitzt ruhig, fast unbeweglich, so als ob das Pferd von alleine piaffieren würde.
Je nachdem welche Prüfung geritten wird, wird auch entschieden inwieweit das Pferd sich vorwärts bewegen darf. Beim Grand Prix dürfen es nur ein bis zwei Hufbreiten sein. Bei Intermediaire-II-Niveau darf es bis zu einem Meter nach vorne.
Wie setze ich die Piaffe um?
Es ist sehr schwierig eine gute Piaffe zu reiten und sollte nur von erfahrenen Reitern umgesetzt werden.
Wichtig ist die Durchlässigkeit des Pferdes, dass es sich gut versammeln lässt und geradegerichtet ist.
Nur bei sehr guter Reaktion auf die Hilfengebung des Reiters, und wenn das Pferd sich sozusagen zusammenschieben lässt und sich hinten senkt, kann die Piaffe erlernt werden.
Mit halben Paraden wird das Pferd aufmerksam gemacht. Der Reiter spannt sein Kreuz vermehrt an. Der Pferderücken sollte dabei etwas entlastet werden.
Die Unterschenkel des Reiters treiben in kurzen Abständen beidseitig die Hinterbeine an und vorne wird mit halben Paraden jeder Tritt etwas abgefangen. Das Pferd sollte in Ruhe reagieren können, ohne dass der Reiter es stört.
Geht das Pferd zwei oder drei Schritte in der Piaffe, dann erst mal loslassen und vorwärts reiten. Das Pferd zu Anfang nicht überfordern.
Es ist wichtig, dass das Pferd erst mal versteht was der Reiter will und wie es die Hilfen deuten soll.
Nie auf gewaltsame Weise versuchen das Pferd zusammen zu ziehen und damit eine Piaffe zu erzwingen. Das wird nicht funktionieren!
Nur ein gut ausgebildetes, lockeres Pferd wird die Lektion ohne Angst durchführen, d. h. selbst die Reiterhilfen werden dann kaum nötig sein.
Die Piaffe ist die Oberste Lektion der Versammlungen. Sie fördert die Kraft in der Hinterhand. Dazu ist mehr Kraftausdauer und große Kondition erforderlich.
Wichtig: Eine Piaffe sollte nicht mit jungen Pferden geübt werden, da ihnen noch die mentalen und auch körperlichen Voraussetzungen fehlen.
Häufige Fehler
- Schwankend
- Unregelmäßig
- Nicht weit genug vom Boden
- Hinter der Senkrechten
- Fest im Rücken
- Schweifschlagen
- Zu deutliche Reiterhilfen mit Gerte, Sporen