Gesundheit / Krankheiten
Heiße Sommer-Temperaturen können auch Pferden Probleme bereiten. Tierärzte haben hierzu einige Punkte zusammen gefasst.
An der University of California haben Tierärzte einige Tipps zusammengefasst, wie Hitze-Probleme bei Pferden vermieden werden können, vor allem wenn es auf Turniere geht.
Sicherlich weiß jeder, wie er sein Pferd vor der Hitze schützen kann, aber es sollte sich doch noch mal ins Gedächtnis gerufen werden.
Hitze kann tödlich sein
Hohe Umgebungstemperaturen können bei Pferden Dehydrierung, Erschöpfung und Hitzschlag auslösen; dies kann zu Krankheiten und sogar zum Tod führen. Wer mit seinem Pferd unterwegs ist, sollte unbedingt Maßnahmen ergreifen, damit es bei Reisen auf dem Hänger, bei Ausritten und in Prüfungen geschützt ist.
Wasser trinken
Die Aufrechterhaltung der Flüssigkeitszufuhr ist wichtig. Es muss dem Pferd zu jeder Zeit möglich sein an Wasser zu kommen. Es ist ein Mythos, dass bei Pferden, die aufgeheizt sind, Koliken und andere medizinische Probleme auftreten. Man sollte seinem Pferd immer die Möglichkeit geben zu trinken.
Nur Pferde, die über eine lange Zeit kein Wasser bekommen haben (viele Stunden oder Tage), sollten Wasser in kleinen Mengen über einen bestimmten Zeitraum zur Verfügung gestellt bekommen.
Pferde sollten Wasser auch während einer längeren Fahrt bekommen und direkt nach Prüfungen. Etwas Heu sollte auch angeboten werden und anschließend Wasser, dann wird das Pferd wahrscheinlich gleich nach dem Füttern trinken.
Schatten spenden
Dem Pferd muss immer die Möglichkeit gegeben sein, sich in den Schatten zu stellen; Schattenplätze so oft es geht anbieten.
Aktivitäten einschränken
Machen Sie mit dem Pferd nur das, was wirklich nötig ist.
- Reiten in den frühen Morgenstunden,
- nicht so lange reiten,
- langsamer reiten und Pausen im Schatten anbieten,
- das Pferd ermutigen zu trinken.
Belüftungen aktivieren
Am Anhänger die Fenster für die Querlüftung leicht öffnen, aber nur so, dass das Pferd seinen Kopf während der Fahrt nicht rausstrecken kann.
Wenn die Anzeichen von Müdigkeit und Überhitzung erkennbar sind, dann sollte die Arbeit mit dem Pferd sofort unterbrochen werden, bevor die ersten Symptome von Hitzschlag erkennbar sind.
Anzeichen von Überhitzung
Das Pferd hat durchgehend eine hohe Atemfrequenz, die nicht runter geht während der Ruhepause (10 – 30 Minuten). Die Atemfrequenz im Normalbereich liegt bei 20 – 40 Atemzüge pro Minute. Hier sollte die Energie-Ebene verringert, die Umsetzung geändert und zurückhaltend weiter gemacht werden.
Die Schleimhäute sind trocken, obwohl sie „schleimig“ sein sollten.
Längere Rekapillarisierungszeit: Den Gaumen des Pferdes drücken; er sollte von rosa zu weiß wechseln (während des Drucks) und nach einer Sekunde wieder rosa sein. Diese Überprüfung sollte über den ganzen Tag verteilt stattfinden. Wird der Zeitraum länger bis der Gaumen sich wieder rosa färbt, dann ist es ein Zeichen ihres Pferdes für: Stop, Ruhe, Wasser wird benötigt. Kommen Anzeichen von Kolik oder Muskelschmerzen, sollte sofort eine tierärztliche Betreuung erfolgen.
Zu Beginn des Tages kann auch überprüft werden, ob genügend Wasser im Körper ist. Wer über kein Stethoskop verfügt, legt das Ohr auf die Flanke hinter den Rippen und sollte gurgelnde Laute auf beiden Seiten des Bauches hören. Das ist normal und gut. Sind die Töne zu leise ist es eine Warnung, dass das Pferd auf Entwässerung und Erschöpfung zusteuert.
Gegenmaßnahmen bei Überhitzung
Pferde können gut mit einem Schlauch, oder Wassereimer, abgespritzt werden. Kaltes Wasser ist in Ordnung, ebenso wie normal temperiertes Wasser (nicht heiß). Das verdampfende Wasser erzeugt eine Kühlung. Dies ist eines der wirksamsten Mittel die Körpertemperatur zu senken.
Es sollte immer ausreichend Wasser bereit stehen zum tränken. Bei längeren Touren im Hänger, Wasser in Kanister abfüllen und mitnehmen.
Elektrolyte können auch nützlich sein, wenn das Pferd stark schwitzt. Diese aber nur geben, wenn dazu auch genügend Wasser gereicht wird.
Wer mit einem Sportpferd unterwegs ist, sollte mit seinem Tierarzt einen Plan aufstellen wann die Elektrolyte, und in welchen Mengen, gegeben werden sollten.
Transport mit dem Hänger bei warmen Temperaturen
Wenn sie ihr Pferd bei sehr warmen Temperaturen transportieren müssen, machen sie es in den kühlen frühen Morgenstunden oder späten Abendstunden.
Lassen sie das Pferd nie im Anhänger stehen, besonders dann nicht, wenn kein Schatten da ist. Die Temperaturen können im Anhänger sehr schnell über 60 Grad steigen und einen Hitzschlag verursachen!
Stellen sie die Belüftung und Luftzirkulation so sicher wie möglich ein, wenn sie unterwegs sind.
Und wer ein Fohlen transportiert sollte noch vorsichtiger sein, da Fohlen weitaus anfälliger für die Hitze sind als erwachsene Pferde.
Ein weiterer wichtiger Artikel: Pferde brauchen Schutz vor Sonnenbrand
Kommentare
Kovats sagte am 11.11.2014 um 22.01 Uhr:
Mein Mann und ich haben sich mit dem Problem Wasserversorgung am Turnier aus einander gesetzt. Wir haben ein Tränkesystem entwickelt das man bei den auf Turnieren üblichen Zeltboxen montieren kann.
Ab 2015 wird es dieses Patentierte System zu Mieten und Kaufen geben.