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Herpes bei Pferden

12.12.2019 Herpes bei Pferden ist eine ansteckende Krankheit. Ein betroffenes Pferd wird das Virus sein Leben lang nicht mehr los. Die meisten gesunden Pferde tragen das Virus „schlafend“ in sich.

Herpestypen

Es gibt den Herpesvirus EHV-1 (Equines Herpesvirus 1), der bei Pferden eine fieberhafte Entzündung der Atemwege (Rhinopneumonitis) auslöst und bei hochtragenden Stuten dazu führen kann, dass sie ihre Fohlen verlieren. Der Herpesvirus EHV-4 hingegen löst “nur” die Rhinopneumonitis aus. Beide Typen können auch Lähmungserscheinungen hervorrufen. 

Die Viren EHV-2, EHV-3 und EHV-5 treten seltener auf. Der EHV-2 und EHV-5 kann Augenentzündungen hervorrufen, bei EHV-3 ist es Bläschenausschlag an den Genitalien.

Übertragung / Auslöser

Symbolbild

Herpes wird von Pferd zu Pferd übertragen. Die Übertragung erfolgt durch direkten oder indirekten Kontakt mit infektiösem Nasensekret. Auch der Mensch kann das Virus z. B. über seine Kleidung übertragen. Selbst das Putzzeug, oder z. B. Mistgabeln, Futtereimer, etc. können es weitergeben. Dies ist jedoch seltener der Fall.

Ausgelöst wird das Virus meistens durch Stresssituationen, z. B. Pferdeveranstaltungen, lange Transporte oder durch andere Krankheiten mit Klinikaufenthalt (z. B. fremde Umgebung). 

Symptome beim Pferd

Die üblichen ersten Symptome sind:

  • kurzzeitiges Fieber
  • Nasenausfluss und Husten
  • Unwohlsein
  • Appetitlosigkeit
  • Probleme beim Aufstehen
  • Anlehnen an Dinge, um das Gleichgewicht zu halten
  • Außerdem kann es zu neurologischen Symptomen kommen wie z.B. Koordinationsstörungen, Hinterhandlähmungen, Verlust der Schweiffunktion

Was tun bei Verdacht auf Herpes?

Zuerst muss das Pferd von allen anderen Tieren isoliert werden. Es darf kein Kontakt mehr stattfinden. Auch sollte es kaum noch bewegt oder weit transportiert werden. Der Tierarzt muss dringend die notwendigen Untersuchungen durchführen, um festzustellen, ob es sich um Herpes handelt.

Am besten ist es, wenn das isolierte Pferd möglichst weit weg von den anderen Pferden steht, wenig Menschen in der Nähe sind, damit keine Übertragung stattfinden kann, und das Tier seine Ruhe hat. 

Selbst die anderen Pferde, die mit dem kranken Tier Kontakt hatten, sollten nicht mit weiteren Pferden zusammenkommen.

Sauberkeit ist das A und O

Die Umgebung (Stall, Gerätschaften, Transporter) sollte sofort desinfiziert werden. EHV-1 kann über mehrere Woche ansteckend sein.

Jede Person, die mit dem kranken Pferd Kontakt hat, sollte sich anschließend jedes Mal ordentlich die Hände waschen und auch die Kleidung wechseln, damit eine Übertragung auf weitere Pferde vermieden wird. Für den Menschen ist Pferde-Herpes nicht ansteckend.

Hat der Tierarzt Herpes bestätigt, wird der gesamte Stall zur Quarantänestation erklärt. Kein Pferd darf den Hof verlassen und andere Pferde dürfen mehr auf den Hof. Wie lange die Quarantäne bestehen bleibt, entscheidet der Tierarzt. 

Wie vorbeugen?

Wahrscheinlich fragt sich jeder, ob es Möglichkeiten gibt, der Krankheit vorzubeugen. Eine Impfung, die die Krankheit unterbindet, gibt es nicht. Die derzeit existierenden Impfstoffe können nur unterstützen, damit die Erkrankung nicht so schwer verläuft.

Der wichtigste Punkt ist allerdings: konsequente Durchführung der Quarantänemaßnahmen und Isolation des erkrankten Pferdes sowie unbedingte Einhaltung der Hygieneregeln.

Genauere Informationen gibt Euch Euer Tierarzt.

© Reiterzeit.de