19.02.2022 Nur eine Handvoll Publikum war zugelassen beim FEI Dressage World Cup in Neumünster. Die Reiter freute sichtlich, dass sie nicht ganz vor leeren Rängen reiten durften.
Am Sonntag ging es um den Grand Prix Freestyle, den Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB, wie auch schon am Vortag den Kurz Grand Prix, ganz klar gewinnen konnte.
Helen Langehanenberg mit Annabelle 110 hatte zurückgezogen ebenso wie Benjamin Werndl mit Famoso OLD. Beide Pferde waren auf einmal leicht lahm. Annabelle hatte kurz vor dem Start einmal mit dem Hinterbein ausgekickt und lief danach nicht mehr klar und Famoso tickerte ebenfalls auf einmal beim Abreiten in der Halle.
Die angetretenen Paare legten alle sehr schöne Freestyle-Dressuren vor. Isabell Werth hatte DSP Quantaz dabei, der vor dem Beginn der Prüfung sehr aufgekratzt war und etwas guckig. Quantaz erschrak an der Bande und hielt seine Reiterin auf Trab. Als Isabell das Zeichen für den Beginn zum Freestyle gab, konnte sie Ihrem Pferd ein wenig mehr Aufmerksamkeit entlocken. Es ging in einen schwungvollen Start mit der Trab Tour. Quantaz zeigte tolle Passagen, aber seine Nervosität ließ nicht ganz nach, es kamen später noch Fehler in den Galoppwechseln dazu. Trotz der teilweisen Unruhe waren die Lektionen von ihm ausdrucksvoll.
Cathrine Dufour und Vamos Amigos zeigten sich entspannter, aber in den Lektionen ebenfalls sehr kraftvoll. Im starken Galopp legte Vamos Amigos sehr energisch los, ließ sich aber von seiner Reiterin gut zurücknehmen. Die Galoppwechsel waren gleichmäßig wie an der Schnur gezogen und die Piaffe Passage Tour stark geritten. Es gab nichts auszusetzen an ihrer Kür, zumal der Wallach mit neun Jahren das jüngste Pferd der Prüfung war. Sie konnten sich mit ihrer Vorstellung die vorläufige Führung holen.
Kanpp dahinter reihte sich Nanna Skodborg Merrald mit Atterupgaards Orthilia ein. Das Paar war in seiner Kür genauso toll unterwegs wie Cathrine und Vamos Amigos. Einen teuren Fehler gab es jedoch beim starken Trab, als Orthilia auf einmal angaloppierte. Dafür zeigte sie allerdings noch mal auf der Schlusslinie wie aktiv sie in ihrer Hinterhand ist.
Schlussreiterin war Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB. Das Paar war stark unterwegs. Dalera war ganz aufmerksam bei der Sache und ging locker von einer Lektion in die nächste. Mit viel Schwung kamen sie auf die Diagonale zum starken Galopp, aber keine Spurt von Hektik, eher vor Kraft strotzend. Dalera reagiert auf ihre Reiterin bei der kleinsten Hilfengebung und immer schön eingerahmt. Jessica sagte, dass es nicht ganz einfach ist in der Halle zu reiten, da es nicht ganz leise ist, selbst bei weniger Publikum da ist. Dalera war so gut drauf, sie wollte sogar im Galopp bocken.
Mit über 90 % siegte Jessica von Bredow-Werndl auf TSF Dalera BB in der Weltcup Dressur von Neumünster.
Ergebnisse:
- Jessica von Bredow-Werndl, TSF Dalera BB / 90,615 %
- Cathrine Dufour, Vamos Amigos / 86,725 %
- Nanna Skodborg Merrald, Atterupgaards Orthilia / 84,480 %
- Carina Cassoe Krüth, Heiline´s Danciera / 83,670 %
- Isabell Werth, DSP Quantaz / 82,640 %
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