03.07.2022 Es war ein Überraschungssieg: Der Rolex Grand Prix wurde mit einem sensationellen Ritt von Gerrit Nieberg und Ben 431 gewonnen.
Im ersten Umlauf dauerte es lange bis es zur ersten Nullrunde kam. Nayel Nassar schaffte es schließlich mit Igor van de Wittemoere. Am Ende waren es 13 fehlerfreie Runden.
Eine Wendung machte einigen Reitern und Pferden Probleme, da dort der Boden rutschig wurde. Einige Paare, z. B. Martin Fuchs auf Conner Jei, konnten sich noch halten, aber Jur Vrielings Pferd Long John Silver rutschte mit der Hinterhand weg und fiel auf die Seite. Jur Vrieling landete auf dem Rasen und konnte sich gerade noch aus dem Steigbügel retten, bevor sein Pferd wieder aufstand und zum Ausritt lief. Pferd und Reiter war nichts passiert; Long John Silver galoppierte fröhlich zum Ausritt und bockte dabei noch ein wenig herum.
Fit for Fun aus dem Sport verabschiedet
In der Pause zwischen beiden Umläufen wurde Fit for Fun von Luciana Diniz aus dem Sport verabschiedet. Die Stute hat inzwischen ihr erstes Fohlen, das munter neben ihr hersprang. Luciana bedankte sich bei der Stute für alles, was sie ihr gegeben und sie gelehrt hat.
Zweiter Umlauf
In der zweiten Runde starteten noch 18 Paare. Erster Reiter Philipp Weishaupt mit Asathir fing gut an, aber an der zweifachen Kombination (überbautes Wasser) machte Asathir eine Vollbremsung und Philipp landete auf dem Boden. Im Anschluss lief es bei Harry Charles nicht viel besser. Sein Pferd Romeo 88 sprang zögerlich ab und am zweiten Sprung nahm Charles ihn raus. Danach verzichtete er auf eine Fortsetzung des Parcours.
Die erste Nullrunde kam schließlich von Mario Stevens und Starissa, die einen Abwurf aus dem ersten Umlauf mitgebracht hatten. Mit der ersten Doppelnullrunde kam McLain Ward auf HH Azur ins Ziel. Am Schluss waren fünf Reiter mit zwei Nullrunden im Ziel und kamen ins Stechen.
Spannendes Stechen
Das Stechen eröffnete McLain Ward. Der US-Amerikaner gab ein schnelles Tempo vor und war gut unterwegs bis er an den letzten Sprung kam. Dort wurde HH Azur zu flach und nahm die Stangen des Schlussoxers mit.
Daniel Deusser lieferte mit Killer Queen Vdm einen eher ruhigen, vorsichtigen Ritt ab. Er blieb fehlerfrei und ging kurz in Führung. Dann folgte Scott Brash auf Hello Jefferson und übernahm die Führung. Der Brite war über zwei Sekunden schneller.
Nicola Philippaerts blieb fehlerfrei, schaffte es aber nicht, sich mit Katanga V/H Dingeshof an die Spitze zu setzen.
Gerrit Nieberg war mit Ben 431 der letzte Reiter. Das Paar fegte durch den Parcours, konnte mit einer Wendung zur zweifachen Kombination viel Zeit sparen und kam mit einem Vorsprung von gut einer Sekunde vor Scott Brash ins Ziel.
Gerrit sagte, dass er einen Kollegen gefragt hat, ob die Wendung funktionieren kann. Der bestätigte es und es hat funktioniert. Dass er mit seinem Ritt den Rolex Grand Prix gewonnen hatte, konnte er gar nicht glauben, es ist alles noch so unwirklich für ihn. Für ihn wurde ein Traum war.
Gerrit Nieberg ist der Überraschungssieger – ein verdienter Sieger – des Rolex Grand Prix beim CHIO Aachen.
Ergebnisse:
- Gerrit Nieberg, Ben 431 / 38,63 Sek.
- Scott Brash, Hello Jefferson / 39,24 Sek.
- Nicola Philippaerts, Katanga V/H Dingeshof / 39,92 Sek.
- Daniel Deusser, Killer Queen Vdm / 41,60 Sek.
- McLain Ward, HH Azur / 40,03 Sek.
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